Lüscher-Test
nach Prof. Dr. Erhard Lüscher (1894-1979), schweizer HNO-Arzt
Englisch: Luescher test
Definition
Der Lüscher-Test dient in der HNO-Diagnostik als Recruitment-Test bei Schwerhörigkeit. Er zählt zu den überschwelligen Hörmessungen.
nicht zu verwechseln mit: Lüscher-Farbtest
Prinzip
Der Lüscher-Test ermöglicht bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit eine Differenzierung zwischen kochleärem und retrokochleärem Schaden. Dabei wird ähnlich zum SISI-Test die Intensitätsunterschiedsschwelle bestimmt.[1]
Durchführung
Der Patient wird an ein Audiometer angeschlossen. Der Test beginnt mit einem Ton ca. 20 dB SL (über der individuellen Hörschwelle). Anschließend werden alle 250 ms für ebenfalls 250 ms die Lautstärkeänderungen moduliert. Dabei muss der Patient so lange die Hand heben, wie er die Lautstärkeschwankungen hören kann.
Beurteilung
Normalerweise sind bei einer Lautstärke von ca. 60 dB Lautstärkeunterschiede in der Größenordnung von 1 dB erkennbar. Diese Unterschiedsschwelle nimmt mit zunehmender Lautstärke zu und beträgt bei Pegeln von 80-100 dB ca. 0,2 dB.
Wenn bei Vorliegen einer Schwerhörigkeit der hörbare Intensitätsunterschied bei weniger als 1 dB liegt, zeigt dies einen kochleären Schaden an. Bei einer retrokochleären Schwerhörigkeit werden Lautstärkeänderungen über 1 dB nicht mehr wahrgenommen.[2]
siehe auch: Fowler-Test
Quellen
- ↑ Reiß, Michael: Facharztwissen HNO-Heilkunde, Springer Verlag Heidelberg, 2009
- ↑ Lüscher E, Zwislocki J Eine einfache Methode zur monauralen Bestimmung des Lautstärkeuasgleiches, Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde, October 1948, Volume 155, Issue 3, pp 323–334, abgerufen am 21.01.2020
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