Lösungsgeschwindigkeit
Definition
Die Lösungsgeschwindigkeit beschreibt, wie schnell sich ein Feststoff in einer Flüssigkeit löst. Sie kann mithilfe der Noyes-Whitney-Gleichung berechnet werden.
Abgrenzung
Die Lösungsgeschwindigkeit ist abzugrenzen von der "Löslichkeit" eines Stoffes. Letztere gibt darüber Auskunft, welche maximale Stoffmenge sich löst.
Hintergrund
Die Lösungsgeschwindigkeit ist ein wichtiger Parameter in der Arzneimittelforschung, da sie die Resorptionsgeschwindigkeit stark beeinflusst. Auch wenn ein Stoff theoretisch eine hohe Löslichkeit hat, wird er bei einer niedrigen Lösungsgeschwindigkeit nur sehr langsam vom Körper aufgenommen. Die Lösungsgeschwindigkeit hängt gemäß der Noyes-Whitney-Gleichung ab von:
- zu lösendem Stoff
- Oberfläche der Feststoffpartikel
- Höhe der Diffusionsschicht an der Partikeloberfläche
- Lösungsmittel
- Lösungsmittelvolumen
- Löslichkeit (Sättigungskonzentration)
- Konzentration des bereits gelösten Stoffs
Eine weitere Gleichung, um die Lösungsgeschwindigkeit zu berechnen, liefert das Kubikwurzelgesetz. Es ist wichtig zu beachten, dass all diese Gleichungen nur Annäherungen darstellen und keine exakten Werte liefern können, da sich die Lösungsgeschwindigkeit während des Lösungsvorgangs kontinuierlich ändert, u.a. durch die kontinuierliche Oberflächenänderung des zu lösenden Feststoffes.
Quellen
- R. Voigt (2010): Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart