Kratzauskultation
Definition
Die Kratzauskultation ist eine Form der Auskultation, bei welcher der Untersucher einen kratzenden Finger oder Spatel als Schallquelle einsetzt.
Hintergrund
Die Kratzauskulation basiert auf der unterschiedlichen Schallleitung durch verschiedene Gewebetypen. Dichte und feste Gewebe leiten den Schall besser als lockere Gewebe und Körperhöhlen. Daher wird die Kratzauskultation zur Bestimmung von Organgrenzen (Leber, Milz, Harnblase) eingesetzt. Sie bietet bei adipösen Patienten eine Alternative zur Palpation.
Vorgehen
Bei der Bestimmung der Lebergrenzen wird wie folgt vorgegangen:
- Stethoskop im Epigastrium aufsetzen
- von kranial nach kaudal in der Medioklavikularlinie mit Fingernagel oder Spatel in Abständen von ca. 1 cm kratzen
Wenn sich der kratzende Finger über der Leber befindet, ist er besser zu hören als jenseits der Organgrenze.
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin
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