Kopfschüttelnystagmus
von altgriechisch: νυσταγμός ("nystagmos") – Schläfrigkeit
Definition
Ein Kopfschüttelnystagmus ist ein durch Kopfschütteln provozierter Nystagmus. Er kann bei der Einordnung eines Lagerungsnystagmus hilfreich sein.
Pathophysiologie
Bei vestibulären Nystagmen liegt eine vestibuläre Tonus-Imbalance vor. Diese kann man durch bestimmte Bewegungen, wie z.B. Kopfschütteln, verstärken, aber auch durch Lagerungsmanöver oder Vibrationen.
Durchführung
Der Patient wird gebeten, seinen Kopf 20 bis 30 mal schnell hin- und herzudrehen. Anschließend werden die Augenbewegungen durch eine Frenzelbrille oder eine M-Brille beobachtet.
Beurteilung
Liegt dem Lagerungsnystagmus eine periphere Störung zugrunde (z.B. benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel), so schlägt der Kopfschüttelnystagmus in der gleichen Ebene wie der stimulierte Bogengang. Das heißt, dass auf horizontales Kopfschütteln auch ein horizontaler Nystagmus folgt.
Tritt jedoch ein Nystagmus in eine andere Richtung auf, spricht man von einem "cross-coupling". Meist kommt es zu einem vertikalen Nystagmus bei horizontaler Kopfbewegung. Dabei handelt es sich um ein Zeichen für eine zentralnervöse, oft zerebelläre, Schädigung.
Literatur
- Strupp, Nystagmus – Schritt für Schritt, Neurologie up2date, 2018
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