Anthrakose
von altgriechisch: άνθρακας ("ánthrakas") - Kohle
Synonyme: Anthracosis, Pneumokoniose der Kohlebergleute, Staublungenerkrankung, Kohlenbergarbeiter-Pneumokoniose, Kohlearbeiter-Pneumokoniose, Kohlenstaublunge, CWP
Englisch: anthracosis
Definition
Unter einer Anthrakose versteht man eine pathologische Veränderung der Lunge, die durch das Einatmen und Einlagern von Ruß- oder Kohlepartikeln verursacht wird. Die Anthrakose gehört zu den Pneumokoniosen.
Pathogenese
Eingeatmete Ruß- oder Kohlepartikel gelangen in die Lunge und werden nach erfolgter Phagozytose im Interstitium und in den Lymphknoten abgelagert. Die längerdauernde Einatmung von Ruß- oder Kohlepartikel führt zu einer zunehmenden Verfärbung der Lunge.
Quellen für den Kohlenstaub sind Abgase von Verbrennungsmotoren und Zigarettenrauch. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anthrakose vor allem bei Arbeitern in Steinkohleminen festgestellt und erstmalig erforscht. Abhängig von der Luftverschmutzung ist eine einfache Anthrakose bei allen Menschen nachweisbar.[1]
Histopathologie
Im histopathologischen Befund einer Anthrakose können in den Alveolen der Lunge Ablagerungen von dunklem Pigment nachgewiesen werden.
Radiologie
Wie bei den meisten Lungenerkrankungen durch inhalative Noxen betrifft die Anthrakose vor allem die Oberlappen. In der CT zeigen sich in der Regel klar begrenzte, kleine Noduli in kraniokaudalem Gradienten sowie eine hiläre und mediastinale Lymphadenopathie.
Verlauf
Die schwer verlaufende Anthrakose führt zur Ausbildung eines Emphysems und begünstigt weitere Erkrankungen der Lunge, vor allem die Entwicklung einer Lungenfibrose.
Differentialdiagnose
Quellen
- ↑ Pschyrembel Online | Anthrakose, abgerufen am 23.08.2021