Karotissiphon
Synonym: Carotissiphon
Englisch: carotid siphon
Definition
Unter dem Begriff Karotissiphon versteht man einen gekrümmt verlaufenden Abschnitt der Arteria carotis interna.
Anatomie
Der Karotissiphon ist keine klar definierte anatomische Struktur. Nach der Einteilung der Arteria carotis interna nach Bouthillier entspricht der Karotissiphon den Segmenten C2-C4, also den nach ventral und dorsal ausgerichteten, hufeisenförmigen Abschnitten, aus deren Mitte in der Regel die Arteria ophthalmica entspringt. Ein Teil des Karotissiphons verläuft also im Sinus cavernosus, begleitet von Nervus oculomotorius, Nervus abducens, Nervus ophthalmicus und Nervus trochlearis.
Klassifikation
Die Klassifikation der Siphonvarianten nach Lazorthes ist bei spezifischen v.a. präoperativen Fragestellungen von Bedeutung. Man unterscheidet 7 Formen, die eine altersabhängige Häufigkeit aufweisen:[1]
Variante | Form | 0-20 Jahre | 21-50 Jahre | 51-74 Jahre |
---|---|---|---|---|
1 | U-Form | 40,1 % | 35 % | 15,2 % |
2 | V-Form | 14,6 % | 24,5 % | 22,3 % |
3 | Arkusform | 45,2 % | 14,6 % | 5,2 % |
4 | Omegaform | - | 23,7 % | 50,7 % |
5 | Doppelsiphon | - | 1,4 % | 4,1 % |
6 | Megasiphon | - | 0,2 % | 2,3 % |
7 | Dolichosiphon | - | 0,4 % | 1,5 % |
Die Konfiguration hat Einfluss auf die Erreichbarkeit distal gelegener Läsionen mittels Kathetersystemen. Dabei werden nach Lin et al. vier Typen unterschieden.[2]
Quellen
- ↑ Mariß J et al. Neuroradiologische Messverfahren, Klassifikationen und Zeichen. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-004-129720
- ↑ Lin et al. Classification of cavernous internal carotid artery tortuosity: a predictor of procedural complexity in Pipeline embolization, J Neurointerv Surg. 2015;7(9):628–633, abgerufen am 16.04.2020
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