Kapilläre Teleangiektasie
Synonym: kapilläres Angiom
Englisch: capillary telangiectasia
Definition
Die kapilläre Teleangiektasie ist eine Ansammlung von dilatierten Gefäßkapillaren im Gehirn. Sie ist ein häufiger aysmptomatischer Zufallsbefund in der zerebralen Bildgebung mittels MRT.
Ätiologie
Die Ursache für die Entstehung ist noch ungeklärt. Es wurden jedoch vermehrt Fälle in Bezug mit einer Ganzhirnbestrahlung nachgewiesen. Darüber hinaus wurde ein vermehrtes Auftreten im Zusammenhang mit der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie und der Developmental Venous Anomaly (DVA) sowie mit Kavernomen festgestellt.
Lokalisation
Symptome
Kapilläre Teleangiektasien sind asymptomatisch.
Diagnostik
- Magnetresonanztomographie (MRT): Häufig als Zufallsbefund. In der T2w-Sequenz sind hyperintense feinkalibrige dichte Gefäßnetze charakteristisch. Nach Kontrastmittelgabe stellen sie sich in der T1w-Sequenz als unscharf begrenzte radiäre Anreicherung dar. Die Größe ist meist <1 cm
- Computertomographie (CT): Im Nativbild in der Regel nicht abgrenzbar. Nach Kontrastmittelapplikation kann sie sichtbar werden.
Histologie
Es finden sich dilatierte Kapillaren ohne Gefäßwanddefekte. Zwischen den Kapillaren ist gesundes Hirngewebe angereichert. Dadurch unterscheiden sich kapilläre Teleangiektasien histologisch von zerebralen Kavernomen.
Therapie
Kapilläre Teleangiektasien stellen meist einen Zufallsbefund ohne therapeutische Konsequenz dar. Lediglich bei gleichzeitigem Vorkommen mit der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie besteht ein therapeutischer Handlungsbedarf.
Komplikation
Das Blutungsrisiko wird im Allgemeinen als extrem selten eingeschätzt.
Quellen
- Fehlbildungen und frühkindliche Schädigungen des ZNS: 32 Tabellen, Olav Jansen, Georg Thieme Verlag, 2007
- Neurologie 14. Auflage, Werner Hacke, Springer Verlag, 2016