Jumping-Frenchmen-Syndrom
Englisch: Jumping Frenchmen of Maine
Definition
Das Jumping-Frenchmen-Syndrom ist eine extrem seltene, übermäßige Schreckreaktion, die durch laute Geräusche sowie plötzliche Berührungen oder Bewegungen ausgelöst wird. Betroffene springen auf und reagieren übermäßig auf diese Sinneseindrücke.
Geschichte
Die "Springenden Franzosen von Maine" wurden erstmals 1878 von George Beard beschrieben, der acht frankokanadische Patienten mit entsprechenden Symptomen in der Region um Quebec untersuchte. Ähnliche Verhaltensweisen wurden zudem in anderen isolierten Populationen beobachtet, beispielsweise in Malaysia, Indien und Sibirien.
Ätiologie
Die genaue Ursache des Jumping-Frenchmen-Syndroms ist bisher (2024) nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass genetische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle spielen oder das Syndrom durch psychologische Konditionierung erklärt werden kann.
Klinik
Die Symptome des Jumping-Frenchman-Syndroms manifestieren sich meist um die Pubertät herum und können ein Leben lang anhalten. Betroffene springen auf, schreien, schlagen um sich oder werfen mit Gegenständen, wenn sie sich erschrecken. Im Verlauf der Krankheit können weitere Symptome wie Echolalie oder Echopraxie hinzukommen. Seltener tritt Koprolalie auf.
Quellen
- Richard. A peculiar condition: A history of the Jumping Frenchmen Syndrome in scientific and popular accounts. J Hist Neurosci. 27(4):355-374. 2018
- Omim – JUMPING FRENCHMEN OF MAINE, abgerufen am 09.04.2024
- Rarediseases – Jumping Frenchmen of Maine, abgerufen am 09.04.2024