Integralvektor
Synonym: Summenvektor
Englisch: integral vector
Definition
Der Begriff Integralvektor findet Anwendung in der Elektrokardiographie und beschreibt den aus der Summe aller Dipolvektoren resultierenden Gesamtvektor. Er gibt das Ausmaß, sowie die Richtung des im gesamten Herzen herrschenden Potenzialgradienten wieder, was für die Funktionsweise des EKG essentiell ist.
Die Richtung und das Ausmass des Integralvektors variieren im Verlauf der Herzerregung. In der Frontalebene abgetragen beschreibt die Spitze des Vektors 3 aufeinander folgende typische Schleifen, die sogenannten Vektorschleifen.
Hintergrund
Da es während einem EKG nicht möglich ist jeden einzelnen Dipolvektor selbst zu erfassen, bedient man sich der Möglichkeit, die Dipolvektoren in ihrer Gesamtheit zu messen. Aufgrund der während den verschiedenen Herzphasen variierenden Dipolvektoren, variiert der Integralvektor ebenso. Wird die Basis des Vektors nun immer auf die selbe "Null-Basis" fixiert und der Verlauf der Spitze abgetragen, werden die oben erwähnten Vektorschleifen (P-Schleife, QRS-Schleife & T-Schleife) durchlaufen.
Wird der Integralvektor nun mittels den Ableitungen des EKGs gemessen, wird sein elektrischer Gradient parallel zu der jeweiligen Ableitungsrichtung aufgrund seiner Drehbewegung variieren. Dies beruht darauf, dass die jeweilige Ableitung nur die Projektion des Integralvektors auf die jeweilige Ableitungsrichtung erfassen kann. Die so erhaltenen Spannungsunterschiede werden im EKG als typische Zacken und Wellen dargestellt.
Zeigt der Integralvektor in seinem Verlauf in die Ableitungsrichtung, so wird dies als positives Signal erfasst. Zeigt er jedoch in die Gegenrichtung, erhält man einen negativen Ausschlag. Bei den Ableitung in kraniokaudaler Richtung (II, III, aVF) bewirkt der Integralvektor in Richtung Herzspitze einen positiven, Richtung Herzbasis einen negativen Ausschlag.