Implantoplastik
Synonym: Implantatplastik
Englisch: implantoplasty
Definition
Unter einer Implantoplastik versteht man das mechanische Abschleifen freiliegender Gewindeanteile und Rauigkeiten sowie das anschließende Glätten der Oberfläche eines Zahnimplantats.
Indikation
Eine Implantoplastik ist indiziert, wenn es periimplantär zu einem ausgeprägten Knochenabbau und Rückgang der Gingiva kommt. Dadurch werden Implantatoberfläche und -gewinde freigelegt, sodass sich hier Essensreste verfangen und hartnäckige Biofilme bilden können. Das begünstigt die Entstehung einer periimplantären Mukositis oder Periimplantitis, die durch chronische Entzündungsprozesse im Verankerungsgewebe mittelfristig den suffizienten Sitz des Implantats gefährden.
Vorgehen
Bei der Implantoplastik wird das freiliegende Gewinde abgetragen und die Oberfläche des Implantats nivelliert und poliert.
Technik
Die Oberflächenbearbeitung ist mit diamantierten Schleifkörpern und Hartmetallfräsen möglich. Bei der Glättung des Implantats sollten bevorzugt kegelförmige Hartmetallfräsen ohne Querrillen statt kugelförmiger Schleifkörper verwendet werden, da mit ihnen eine bessere Oberflächenbeschaffenheit erreicht werden kann.[1]
Rationale
Die polierte Oberfläche ermöglicht eine bessere Reinigung und erschwert die Bildung von Biofilmen. Die entzündlichen Veränderungen bilden sich im Idealfall zurück. Die Anlagerung von Weichgewebe an die Implantatoberfläche wird ebenfalls erleichtert.
Nachteile
Durch eine Implantoplastik kommt es zu einer Reduktion des Implantatdurchmessers und zu einer reduzierten Wanddicke im Bereich der Abutmentschraube. Dadurch können sich ungünstigenfalls die mechanischen Eigenschaften des Implantats so verändern, dass es zu einem Implantatbruch kommt.
Quellen
- ↑ Roland M. Meier et al.: Oberflächenbeschaffenheit nach Implantoplastik (2012)