Idiomuskulärer Wulst
Definition
Der idiomuskuläre Wulst gehört zu den supravitalen Reaktionen und ist während des intermediären Lebens auslösbar. Dabei bildet sich nach mechanischer Reizung der quergestreiften Muskulatur lokal ein reversibler Muskelwulst. Der idiomuskuläre Wulst dient der Todeszeitschätzung.
Hintergrund
Die Muskulatur wird durch einen kräftigen Schlag, beispielsweise durch einen Reflexhammer, gereizt. Hierzu eignen sich insbesondere der Musculus biceps brachii und der Musculus quadriceps femoris.
Der idiomuskuläre Wulst kann Hinweise zum Todeszeitpunkt geben. Ein kräftiger idiomuskulärer Wulst ist etwa 4 bis 5 Stunden post mortem auslösbar. 8 bis 12 Stunden post mortem lässt sich meist noch ein schwacher Wulst herbeiführen.
Literatur
- Dettmeyer et al. Rechtsmedizin, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2. aktualisierte Auflage, 2014
Fachgebiete:
Rechtsmedizin
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