Herring-Klassifikation
nach dem US-amerikanischen Orthopäden John A. Herring[1]
Synonym: Lateral-Pillar-Klassifikation
Englisch: Herring classification
Definition
Die Herring-Klassifikation ist ein radiologisches Klassifikationssystem zur Einteilung des Morbus Perthes.
Einteilung
Die Beurteilung erfolgt auf der anteroposterioren Röntgenaufnahme des Hüftgelenks. Entscheidend ist dabei die Darstellung der lateralen Säule, die das laterale Drittel der Femurkopfepiphyse umfasst:[1]
- Gruppe A: keine Beteiligung der lateralen Säule; keine Dichteveränderungen oder Höhenminderung
- Gruppe B: Aufhellung der lateralen Säule mit geringer Höhenminderung, jedoch Erhalt von > 50 % der ursprünglichen Höhe
- Gruppe B/C: verschmälerte oder unzureichend ossifizierte laterale Säule bzw. Verlust von etwa 50 % der ursprünglichen Höhe
- Gruppe C: <50 % der ursprünglichen Höhe der lateralen Säule
Klinische Relevanz
Die Herring-Klassifikation gilt derzeit (2025) als das bevorzugte System zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs, da sie eine höhere Reliabilität aufweist als andere Einteilungen.[1]
Darüber hinaus liefert sie wichtige prognostische Informationen und dient als Grundlage für therapeutische Entscheidungen.
Quelle
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Herring et al. Legg-Calve-Perthes Disease. Part I: Classification of Radiographs with Use of the Modified Lateral Pillar and Stulberg Classifications. J Bone Joint Surg Am. 2004;86(10):2103-20
Literatur
- Pozzessere et al. Herring classification of Perthes disease. Reference article, Radiopaedia.org; https://doi.org/10.53347/rID-84949, zuletzt besucht 21.08.2025.
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Fachgebiete:
Orthopädie, Radiologie
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