Miktion
Synonyme: Wasserlassen, Harnlassen, Mictio, Blasenentleerung, Urinieren
Englisch: urination, micturition
Definition
Als Miktion bezeichnet man den physiologischen Vorgang, der zur Entleerung der Harnblase führt. Die Miktion ist normalerweise willkürlich und schmerzlos, andernfalls spricht man von einer Miktionsstörung.
Physiologie
Voraussetzung für eine normale Miktion sind unter anderem:
- Der innere und äußere Blasenschließmuskel sind intakt
- Der Harnblasenmuskel ist intakt
- Die Harnröhre (Urethra) ist durchgängig
- Die Übertragung von Nervenimpulsen zwischen Harnblase und Gehirn funktioniert.
Die Miktion wird vom Nervensystem gesteuert. Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand senden Signale über den Füllstand der Blase an das Gehirn. Der gesunde Mensch reagiert mit einer Anspannung des willkürlichen Blasenschließmuskels (Musculus sphincter urethrae externus), um die Entleerung der Blase zu unterdrücken. Wird dieser Muskel entspannt, so setzt die Miktion ein. Reflektorisch spannt sich der Harnblasenmuskel und erhöht so den intravesikalen Druck, um die Blase bis zum Ende zu entleeren. Durch Anspannen der Bauchmuskulatur kann der Druck in der Blase erhöht werden, was die Miktion beschleunigt.
Die Kontrolle über den Blasenschließmuskel und damit über die Miktion entwickeln Kinder normalerweise zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr.
Die Anzahl der Miktionen wird auch als Miktionsfrequenz bezeichnet. Die Miktionsfrequenz ist unter anderem von der individuellen Kapazität der Harnblase und von der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge abhängig. Sie nimmt mit dem Alter zu. Bei einer Trinkmenge von maximal 2.000 ml pro Tag sind 4-7 Blasenentleerungen über den Tag und eine Blasenentleerung in der Nacht normal.
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