Halswirbelsäule (Geflügel)
Synonyme: Pars cervicalis columnae vertebralis, HWS
Englisch: cervical spine
Definition
Als Halswirbelsäule bezeichnet man den kranialen Abschnitt der Wirbelsäule des Geflügels.
Anatomie
Die einzelnen Halswirbel bilden in Summe die Halswirbelsäule.
Wirbelanzahl
Je nach Vogelart besteht die Halswirbelsäule aus 12 bis 18 Segmenten, wobei auch innerhalb einer Art Unterschiede vorkommen.
Anzahl der Halswirbel | |||||
---|---|---|---|---|---|
Huhn | Taube | Ente | Gans | Truthuhn | Wellensittich |
14-17 | 12-13 | 14-15 | 17-18 | 13-16 | 12 |
Statik
Die Halswirbelsäule ist S-förmig gekrümmt und in drei Abschnitte unterteilbar:
- Der erste Abschnitt umfasst die ersten 4 bis 5 Halswirbel und ist nach ventral gekrümmt. In diesem Bereich kann eine starke Ventralflexion - jedoch keine über die Geradstreckung hinausreichende Dorsalbiegung - durchgeführt werden.
- Der zweite Abschnitt erstreckt sich bis zum 10. Halswirbel und ist relativ gerade. In diesem Bereich kann eine starke Dorsalflexion ausgeführt werden.
- Der dritte Abschnitt umfasst die letzten 3 bis 4 Halswirbel und ist nach dorsal gekrümmt. In diesem Bereich kann hauptsächlich eine Ventralflexion ausgeführt werden, jedoch sind auch in geringerem Maße Beugungen nach dorsal sowie beträchtliche Seitwärtsbewegungen möglich.
Muskeln
Die kompliziert angeordneten Halsmuskeln sind für die aktive Bewegung der Halswirbelsäule zuständig. Da diese Muskeln in unterschiedlichen Gruppen angeordnet sind, sind sowohl segmentübergreifende als auch fein abgestimmte Bewegungsabläufe möglich, was dem Vogelhals eine beachtliche Bewegungsfreiheit ermöglicht. Dadurch kann der Schnabel sowohl zur Nahrungsaufnahme, als auch zur Verteidigung sowie als Greiforgan genutzt werden.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.