Funktionsrand
Definition
Als Funktionsrand bezeichnet man in der Zahnmedizin den Teil des Prothesenrands, der durch die funktionellen Bewegungen der umgebenden Weichteile bestimmt wird. Durch die korrekte Übertragung der Funktionsabformung auf die Prothese führt er zu einem sogenannten Ventilrandeffekt.
Prothetik
Um den Funktionsrand der Prothese korrekt zu gestalten, müssen die Randbereiche der Funktionsabformung (Bänder, Umschlagfalten, A-Linie) möglichst genau auf die fertige Prothese übertragen werden.
Die Dicke des Funktionsrands sollte nicht unkontrolliert bearbeitet oder beschliffen werden, sie soll genau die gleichen Dimensionen beibehalten, die der Zahnarzt bei der Funktionsabformung erfasst hat. Nur so kann sowohl der äußere Ventilrand (zwischen dem äußeren Prothesenrand und der beweglichen Mundschleimhaut), als auch der innere Ventilrand (zwischen dem inneren Prothesenrand und der beweglichen Mundschleimhaut) den Prothesenspalt abdichten.
Für einen optimalen Halt muss der Funktionsrand leicht in die bewegliche Mundschleimhaut extendiert werden. Er darf aber auch nicht überextendiert werden, da es sonst zu schmerzhaften Druckstellen und Kippungen kommt.
Bei korrekter Ausformung kommt es zu einer Ventilabdichtung, bei welcher der Speichel beim Druck auf die Prothese aus dem Prothesenspalt herausgepresst werden kann, umgekehrt aber weder Luft noch Speichel wieder zurückströmen. Die Kapillarkraft zwischen der Mundschleimhaut und der Prothesenbasis erzeugt dann eine optimale Prothesenhaft.