Fossa tonsillaris
von lateinisch: fossa - Grube
Synonyme: Tonsillarbucht, Gaumenmandelnische, Sinus tonsillaris (sehr selten)
Englisch: tonsillar fossa, tonsillar sinus
Definition
Als Fossa tonsillaris bezeichnet man eine paarige Grube im posterioren Bereich der Mundhöhle, die von den beiden Gaumenbögen gebildet wird.
Anatomie
Die Fossa tonsillaris wird vom vorderen (Arcus palatoglossus) und hinteren Gaumenbogen (Arcus palatopharyngeus) gebildet. Zusätzlich wird sie von der Plica triangularis nach kaudal und der Plica semilunaris faucium nach kranial begrenzt. In der Tonsillarbucht befindet sich die Gaumenmandel (Tonsilla palatina). Sowohl sie, als auch die Fossa tonsillaris selbst gehen embryologisch aus der 2. Schlundtasche hervor.
Von manchen Autoren wird noch eine weitere dreieckige Vertiefung oberhalb der Fossa tonsillaris beschrieben. Dabei handelt es um den Teil der Fossa tonsillaris, der nicht von der Tonsilla palatina ausgefüllt wird. Sie wird als Fossa supratonsillaris bezeichnet und ist nicht immer klar von der Fossa tonsillaris abzutrennen.
Klinik
Da die Gaumenmandel an der Fossa tonsillaris, aber nicht an den beiden Gaumenbögen, verwachsen ist, lässt sie sich für die Inspektion aus der Tonsillarbucht ein Stück weit herausdrücken. Der Zungengrund wird dafür mit einem Spatel nach unten gedrückt und den Patienten lässt man laut "a" sagen. Dadurch wird die Muskulatur der Gaumenbögen angespannt und drückt die Tonsille heraus.
Bei einer inneren branchiogenen Fistel (laterale Halsfistel) befindet sich die innere Öffnung des Fistelkanals im Bereich der Fossa supratonsillaris.
Quellen
- Schulze S: mediscript Kurzlehrbuch Embryologie. 2. Auflage, Elsevier Urban&Fischer-Verlag
- Schulte E. et al.: PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie: Kopf, Hals und Neuroanatomie. 4. Auflage, 2015. Thieme Verlag
- Norbert U: Kurzlehrbuch Embryologie, 2. Auflage, 2005. Thieme Verlag