Essure
Definition
Essure war ein Verfahren zur endoskopischen, transzervikalen Sterilisation der Frau, das von der Firma Conceptus entwickelt wurde.
Hintergrund
Conceptus wurde 2013 von Bayer übernommen, das im gleichen Jahr die Vermarktung übernahm. Essure war zu diesem Zeitpunkt ein relativ neues Sterilisationsverfahren, für das keine Langzeiterfahrungen vorlagen. In den Folgejahren gingen zunehmend Meldungen über Nebenwirkungen der Methode ein, die in den USA zu zahlreichen Schadensersatzklagen gegen Bayer führten. 2018 wurde Essure schließlich weltweit vom Markt genommen. Im Nachgang wurden die Rechtsstreitigkeiten 2020 gegen eine Zahlung von 1,6 Mrd. US$ eingestellt.
Technik
Beim Essure-Verfahren wurde eine weiche Mikrospirale durch die Gebärmutter während einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) in jeden Eileiter eingesetzt. Der Eingriff fand in örtlicher Betäubung (Parazervikalblockade) oder in Vollnarkose statt. In den Wochen nach dem Eingriff entstanden um die Mikrospiralen Gewebebarrieren in beiden Tuben, die verhinderten, dass die Spermien auf die Eizelle treffen. Die Eileiter wurden nicht durchgeschnitten oder mit Klipps versehen, die Sterilisation war aber ebenfalls dauerhaft. In den ersten 3 Monaten nach dem Eingriff war eine Kontrazeption notwendig.
Risiken
- Tubenperforation
- Verlagerung des Inserts
- Krämpfe
- Blutungen
- Infektion
- Allergien gegen Insertbestandteile
Weitere mögliche Risiken waren Therapieversager mit Schwangerschaft oder ektopischer Schwangerschaft. Da die eingelegten Inserts mit dem Eileiter über eine längere Strecke verwachsen, war eine spätere mikrochirurgische Refertilisation nicht möglich.