ECCO2R
Abkürzung für: extracorporal CO2 removal
Definition
ECCO2R ist ein spezielles Beatmungsverfahren, dass der Elimination von Kohlendioxid durch Systeme außerhalb des Körpers (extrakorporal) dient.
Technik
Beim ECCO2R wird die Lunge ruhiggestellt. Es wird eine geringe Menge Sauerstoff 1-1,5 l/min über den Endotrachealtubus insuffliert, der Kollaps der Atemwege wird durch Einstellung eines PEEP verhindert. Zusätzlich wird zur Durchmischung des pulmonalen Gasgemisches die Lunge mit geringen Drücken periodisch gebläht und entbläht.
Die Elimination von Kohlendioxid kann unter diesen Bedingungen nicht stattfinden. Sie muss durch weitere Maßnahmen erfolgen, welche die ECCO2R ausmachen. Aus der Vena cava inferior wird stetig etwa ein Drittel des Herzminutenvolumens entnommen und in ein künstliches Membransystem geleitet, welches Kohlendioxid adsorbiert. Das um das Kohlendioxid erleichterte Blut wird in der Folge über einen herznah plazierten Katheter erneut dem Kreislauf zugepumpt.
Anwendung
Die ECCO2R ist der Behandlung schwerster Lungenerkrankungen wie dem ARDS vorbehalten. Durch Anwendung der ECCO2R muss die Lunge nicht durch exzessive Steigerung der Atemvolumina über die physiologischen Grenzen hinaus gebläht werden. Die Letalität des ARDS konnte durch Einführung der ECCO2R deutlich abgesenkt werden. ECCO2R stellt die ultima ratio bei mangelhaftem Gasaustausch des schwer Lungenkranken dar.