Deklaration von Helsinki
Definition
Die Deklaration von Helsinki beinhaltet die ethischen Richtlinien der medizinischen Forschung am Menschen und beruht auf der Generalversammlung des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA) von 1964. Obwohl die Deklaration von Helsinki nicht bindend ist, wird sich weltweit für Gesetzeswerke auf sie bezogen. In Deutschland findet man sie unter anderem in der Berufsordnung für Ärzte wieder.
Geschichte
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts wurden unfreiwillige Experimente an Menschen, insbesondere an Menschen ohne gesellschaftlichen Rückhalt (Prostituierte, Kinder und Arme etc.) durchgeführt. Die Nürnberger Prozesse brachten Menschenversuche der Nazidiktatur in Deutschland ans Licht und führten zur Entstehung des Nürnberger Kodex. Dem folgte die Deklaration von Helsinki. Sie wurde 1964 durch die Generalversammlung des Weltärztebundes in Helsinki ins Leben gerufen. Wobei diese Ihren Fokus im Bereich der klinischen Forschung hat. Bis heute wird die Deklaration von Helsinki kontinuierlich bearbeitet und erweitert, zuletzt 2013 (Stand 05/2020).
Inhalte
Im Wesentlichen beinhaltet die Deklaration von Helsinki folgende Punkte:
- Erfordernis einer Einwilligungserklärung
- Schutz nicht-einwilligungsfähiger Patienten
- Verpflichtung der Genehmigung eines Forschungsvorhabens durch eine unabhängige Ethikkommission
- Vorrang des Wohlergehens der Versuchsperson vor Interessen der Wissenschaft
- Nichtveröffentlichung von Forschungsergebnissen aus unethischen Versuchen
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