Deklaration von Helsinki
1. Definition
Die Deklaration von Helsinki beinhaltet die ethischen Richtlinien der medizinischen Forschung am Menschen und beruht auf der Generalversammlung des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA) von 1964. Obwohl die Deklaration von Helsinki nicht bindend ist, gilt sie als ethischer Standard in der Forschung und dient als Referenz für die Gesetzgebung. In Deutschland findet man sie unter anderem in der Berufsordnung für Ärzte wieder.
2. Geschichte
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts wurden unfreiwillige Experimente an Menschen, insbesondere an Menschen ohne gesellschaftlichen Rückhalt (Prostituierte, Kinder und Arme etc.) durchgeführt. Die Nürnberger Prozesse brachten Menschenversuche der Nazidiktatur in Deutschland ans Licht und führten zur Entstehung des Nürnberger Kodex. Dem folgte die Deklaration von Helsinki. Sie wurde 1964 durch die Generalversammlung des Weltärztebundes in Helsinki ins Leben gerufen. Dei Deklaration von Helsinki hat ihren Fokus im Bereich der klinischen Forschung. Bis heute wird die Deklaration von Helsinki kontinuierlich bearbeitet und erweitert, zuletzt 2024 durch die Revision im Oktober 2024 durch die 75. Generalversammlung in Helsinki (Stand 01/2025).
3. Inhalte
Im Wesentlichen beinhaltet die Deklaration von Helsinki folgende Punkte:
- Erfordernis einer Einwilligungserklärung
- Schutz nicht-einwilligungsfähiger Patienten
- Verpflichtung der Genehmigung eines Forschungsvorhabens durch eine unabhängige Ethikkommission
- Vorrang des Wohlergehens der Versuchsperson vor Interessen der Wissenschaft
- Nichtveröffentlichung von Forschungsergebnissen aus unethischen Versuchen
4. Quellen
- WMA Declaration of Helsinki – Ethical Principles for Medical Research Involving Human Participants., abgerufen am 14.01.2025