Chromatinfaser
Definition
Hintergrund
Die Anordnung der DNA in Form von Nukleosomen stellt im hierarchischen Modell der Chromatinfaltung die erste Ebene der DNA-Kondensation dar. Durch die Anlagerung von Verbindungshistonen (H1 und H5) werden die Nukleosomen weiter komprimiert, dies wird als zweite Ebene der Kondensation betrachtet.[1]
Die Chromatinfaser ist weiter in interagierende Regionen organisiert, die als topologisch assoziierte Domänen (TAD) bezeichnet werden.[2]
Struktur
Laut klassischem Modell liegt im Heterochromatin und im Metaphasenchromosom eine verdichtete 30 nm Chromatinfaser und im Euchromatin eine lockere 10 nm Chromatinfaser vor.[1][2] Neuere Erkenntnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die Anordnung der Nukleosomen variabel und dynamisch ist und keine einheitliche repetitive Faserstruktur existiert.[3]
Funktion
Die Organisation der genomischen DNA in Chromatin spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Transkription sowie weiteren biologischen Prozessen, an denen die DNA beteiligt ist.[1] Eine entscheidende Funktion besteht darin, die Zugänglichkeit der primären DNA-Sequenz für regulatorische Faktoren zu beeinflussen. Dadurch können Transkription, Replikation, DNA-Reparatur und Rekombination reguliert werden.[1][2]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Li und Zhu Structure and organization of chromatin fiber in the nucleus FEBS letters 2015
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Moraru und Schalch Chromatin fiber structural motifs as regulatory hubs of genome function? Essays in biochemistry 2019
- ↑ Ide et al. Chromatin behavior in living cells: Lessons from single-nucleosome imaging and tracking Bioessays 2022
um diese Funktion zu nutzen.