Chen-Zeichen
nach dem chinesisch-amerikanischen Thoraxradiologen James TT Chen (1925-2006)
Englisch: Chen sign
Definition
Das Chen-Zeichen ist ein radiologisches Zeichen, das im Röntgen-Thorax im Rahmen einer valvulären Pulmonalstenose sichtbar wird. Es beschreibt eine auffällige Prominenz der basalen pulmonalen Gefäßzeichnung der linken Lunge im Vergleich zur rechten Seite.
Hintergrund
Im konventionellen Röntgen-Thorax zeigt sich beim Chen-Zeichen eine vermehrte Darstellung der linksbasalen Lungengefäße im Vergleich zur rechten Seite.
Dieses asymmetrische Muster entsteht durch eine bevorzugte Durchblutung der linken Lunge, nachdem das Blut während der Systole durch die stenosierte Pulmonalklappe geflossen ist. Durch die Stenose kommt es zu einem erhöhten Druckgradienten in der rechten Herzkammer. Das Blut fließt turbulenter durch die eingeengte Klappe. Aufgrund der typischen Anatomie der Pulmonalarterien kommt es dadurch zu einem asymmetrischen Flussprofil, bevorzugt in Richtung der linken Pulmonalarterie. Der relativ vermehrte Blutfluss macht sich durch eine verstärkte Gefäßzeichnung der linken Lunge bemerkbar.
Die linke Pulmonalarterie kann zudem dilatiert erscheinen, was auf poststenotische Strömungseffekte zurückzuführen ist.
Literatur
- Hacking C, Bell D. Chen sign. Reference article, Radiopaedia.org; https://doi.org/10.53347/rID-73578 (zuletzt besucht 02.07.2025).
- Chen JT, Robinson AE, Goodrich JK, Lester RG. Uneven distribution of pulmonary blood flow between left and right lungs in isolated valvular pulmonary stenosis. (1969) The American journal of roentgenology, radium therapy, and nuclear medicine. 107 (2): 343-50. doi:10.2214/ajr.107.2.343.