Carl Weigert
1. Definition
Carl Weigert war ein deutscher Pathologe, der grundlegende Studien zur Tuberkulose durchführte und zeigte, wie tuberkulöses Material in den Blutkreislauf gelangen kann. Er war der erste Forscher, der Bakterien mit Farbstoffen sichtbar machte und führte Anilinfarbstoffe in die Histologie und in die Bakteriendiagnostik ein. Zudem ist die Weigert-Meyer-Regel auf ihn zurückzuführen.
Weigert war Cousin von Paul Ehrlich und Neffe von Fritz Weigert.
2. Biographie
- *19.3.1845 Münsterberg/Schlesien
- 1862-1868 Studium der Medizin an den Universitäten Berlin, Wien und Breslau
- 1866 Promotion in Berlin, anschließend Assistenzarzt in Breslau
- 1868-1870 Assistent am Physiologischen Institut an der Universität Breslau bei Heinrich Wilhelm Waldeyer
- Assistent von Hermann Lebert am Lehrstuhl für klinische Medizin und bei Julius Friedrich Cohnheim am Pathologischen Institut in Breslau
- 1874 erster Assistent bei Julius Friedrich Cohnheim am Breslauer Pathologischen Institut
- 1875 Habilitation in Breslau
- 1878 folgte er als Extraordinarius Cohnheim nach Leipzig
- 1879 außerordentlicher Professor für Pathologie
- A.o. Professor für pathologische Anatomie und Direktor des Pathologisch-Anatomischen Instituts der Senckenbergischen Stiftung in Frankfurt am Main
- 1899 Erhalt des Titels Geheimer Medizinalrat
- 5.8.1904 Weigert stirbt in Frankfurt am Main
3. Publikationen
Zahlreiche Fachveröffentlichungen, u.a. „Anatomische Beiträge zur Lehre von den Pocken” (2 Teile, 1874/75), „Färbung der Bacterien mit Anilinfarben” (1875), „Pathogenese der Miliartuberkulose” (1882) und „Beiträge zur Kenntnis der normalen menschlichen Neuroglia” (1895).
4. Weblinks
- Frankfurter Personenlexikon; Weigert, Carl; Stand des Artikels: 18.4.1995
- Universitätsmedizin Frankfurt; Impressionen der Geschichte; Direktoren - Dr. Senckenbergisches Institut für Pathologie (SIP); abgerufen am 31.03.2025