Atemäquivalent
Definition
Als Atemäquivalent, kurz AÄ, bezeichnet man das Atemminutenvolumen (AMV), das benötigt wird, um 1 Liter Sauerstoff (O2) aufzunehmen und 1 Liter Kohlenstoffdioxid (CO2) abzugeben.
Berechnung
Das Atemäquivalent ist definiert als der Quotient aus Atemminutenvolumen (AMV) und Sauerstoffaufnahme (VO2 in l/min) bzw. Kohlenstoffdioxidabgabe (VCO2 in l/min).
- AÄ (O2) = AMV / VO2
- AÄ (CO2) = AMV / VCO2
Hintergrund
Das Atemäquivalent beschreibt die ventilatorische Effizienz. Es beträgt in Ruhe für Sauerstoff etwa 25. Es werden also 25 Liter Atemluft zur Aufnahme von 1 Liter Sauerstoff benötigt. Je geringer das AÄ, desto höher die Effizienz des respiratorischen System.
Das Atemäquivalent kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, dazu gehören beispielsweise der Sauerstoffanteil der Umgebungsluft, der Sauerstoffpartialdruck, die Lungenperfusion, die Lungenventilation und der Hämatokrit. Unter körperlicher Belastung sinkt das AÄ zunächst ab, die Atmung wird ökonomischer. Steigt die Belastung weiter an, steigt auch das AÄ an und die Atmung wird zunehmend unökonomisch. Trainierte Personen haben ein niedrigeres AÄ als untrainierte Personen.