Unter der Asiatischen Grippe versteht man eine äußerst folgenreiche Pandemie des 20. Jahrhunderts, die durch das Influenza-Virus hervorgerufen wurde. Sie gilt nach der Spanischen Grippe als zweitschlimmste Grippe-Pandemie des 20. Jahrhunderts.
Die Asiatische Grippe brach vermutlich 1957 in China aus, wobei keine absolut endgültige Aussage über die genaue Herkunft getroffen werden kann, da längst nicht alle Krankheitsfälle dokumentiert sind. Möglich, dass die Asiatische Grippe bereits früher ausbrach, aber nicht als solche erkannt wurden.
Es handelt sich bei dem Erreger um eine Virus-Unterart (Subtyp), der durch einen Antigenshift aus dem Geflügelpestvirus und einer menschlichen Art des Influenzavirus entstanden ist. Der Krankheiterreger wurde als Influenzavirus A/Singapore/1/57 (H2N2) bezeichnet.
Ungünstigerweise konnte A/Singapore/1/57 (H2N2) sehr leicht durch Tröpfchen- und Schmierinfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben werden, weswegen sich die Pandemie rasch ausbreiten konnte.
Schätzungsweise 1,5 bis 2 Millionen Menschen starben bis 1968 an den Folgen der Asiatischen Grippe. In den folgenden Jahren modifizierte sich das Virus, wobei der Folgetyp als A/H3N2 bezeichnet wurde. Dieser galt als Auslöser der Hongkong-Grippe, die in den Jahren 1968 bis 1970 grassierte.
Fachgebiete: Medizingeschichte
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Mai 2012 um 15:50 Uhr bearbeitet.
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