Artikulator (Zahnmedizin)

Man kann verschiedene Formen von Artikulatoren unterscheiden:

• Okkludator
• Mittelwertartikulator
• Individueller Artikulator
  • Teiljustierbarer individueller Artikulator
  • Volljustierbarer individueller Artikulator

Die verschiedenen Artikulatoren unterscheiden sich in der Genauigkeit, mit der sie die realen Bewegungsverhältnisse des menschlichen Kiefergelenks nachbilden können. Okkludatoren bilden nur eine einfache Scharnierbewegung ("Klipp-Klapp") ab, nicht jedoch die Seitwärts- und Vorschubbewegungen des Unterkiefers. Mit volljustierbaren individuellen Artikulatoren lassen sich die Bewegungen des Unterkiefers am besten simulieren - bis hin zur Reproduktion der naturgetreuen Bewegungen. Dazu werden die Kieferbewegungen des Patienten vorher mit einem Pantographen erfasst.

Artikulatoren werden im Dentallabor verwendet, um passenden Zahnersatz zu fertigen. Der Zahntechniker fixiert die nach der Abdrucknahme gefertigten Gipsmodelle des Ober- und Unterkiefers in der registrierten Okklusion im Artikulator. Die befestigten Modelle können nun im Artikulator zueinander bewegt werden und simulieren so die Kaubewegungen des Patienten. Bei der Modellierung des Zahnersatzes werden so die richtige Dimension und eine passende Kauflächengestaltung erreicht.

Ein Artikulator kann die Unterkieferbewegungen nicht exakt simulieren, da er eine statische Nachbildung ist, die viele dynamische Faktoren des menschlichen Kauapparates nicht berücksichtigt. Dazu zählen u.a.:

• Geweberesilienz: Die Kieferbewegungen des Patienten haben durch die Flexibilität von Muskeln und Bindegewebe einen gewissen Spielraum.
• Zahnbeweglichkeit: Die Zähne sind nicht starr im Kiefer verankert, ihre Beweglichkeit hat einen Einfluss auf die Kiefergelenksfunktion.

Darüber hinaus kann die individuelle Kieferanatomie jedes Patienten immer nur annähernd abgebildet werden.