Kiefergelenk (Veterinärmedizin)
Synonym: Articulatio temporomandibularis
Englisch: temporomandibular joint(s)
Definition
Das Kiefergelenk, auch Articulatio temporomandibularis genannt, ist die Gelenkverbindung zwischen Unterkiefer und Schläfenbein bei den Haussäugetieren.
Anatomie
Das Kiefergelenk ist ein inkongruentes Gelenk, wobei Fleischfresser als einzige Ausnahme einen Ginglymus besitzen. Aufgrund der beteiligten Knochenanzahl wird es zu den einfachen Gelenken (Articulatio simplex) gezählt.
Knochen
Die am Gelenk beteiligten Knochen sind:
- Os temporale: Fossa mandibularis, Facies articularis
- Mandibula: Caput mandibulae des Processus condylaris, Processus retroarticularis
Mechanik
Das Kiefergelenk ist beim Fleischfresser ein passgenauer Ginglymus. Bei den Ungulaten ist dagegen eine Mahlbewegung aufgrund der Gelenkinkongruenz durch obligat kombinierte, gegensinnige rostrokaudale Verschiebung der Gelenkflächen möglich. Das Gelenk ist somit der Nahrungsgewohnheit der Tiere angepasst, sodass z.B. Schlangen problemlos ihr Kiefergelenk luxieren und wieder eigenständig einrenken können. Kaninchen hingegen besitzen ein Schlittengelenk.
Bandapparat
- Ligamentum laterale
- Ligamentum caudale
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2015
- Messner, Patrick, Renkin, Maria. Anatomie des aktiven & passiven Bewegungsapparates der Haussäugetiere. Band II (Arthrologie). Vienna Academic Press, 2016
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