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Argon-Plasma-Koagulation

Englisch: argon plasma coagulation

1. Definition

Unter der Argon-Plasma-Koagulation, kurz APC, versteht man ein thermisches Hochfrequenzverfahren, das zur Koagulation von Gewebe (z.B. im Rahmen einer Bronchoskopie) genutzt wird.

2. Prinzip

Ausgehend von einer kleinflächigen Elektrode wird ein Stromfluss in das Gewebe abgegeben. Über eine Neutralelektrode auf dem Oberschenkel des Patienten gelangt der Strom wieder zurück zum Hochfrequenzgerät.

Bei der Argon-Plasma-Koagulation erfolgt die Stromübertragung über einen ionisierten Argon-Gasstrahl in Form eines Funkens, wobei es durch die Wärmeentwicklung zu einer Proteindenaturierung kommt. In der Regel ist der Argon-Plasmastrahl auf Schleimhäute gerichtet, da diese die höchste Leitfähigkeit zeigen.

Es sollte daran gedacht werden, dass es zur Entweichung eines leicht brennbaren Gases kommt, wenn die Argon-Plasma-Koagulation in sauerstoffreicher Atmosphäre genutzt wird.

3. Indikation

Die Argon-Plasma-Koagulation wird zur Stillung von Blutungen nach Verletzungen, nach Biopsien oder bei Tumorblutungen angewendet. Angiodysplasien können verödet werden. Während einer Bronchoskopie können z.B. maligne zentrale Tumoren und kleine benigne Tumoren abgetragen werden. Die Argon-Plasma-Koagulation wird ebenfalls bei einem In-Stent-Tumorwachstum genutzt.

4. Kontraindikationen

Zur Narkose sollte kein Lachgas genutzt werden, da es sich beim Lachgas um ein instabiles, brennbares Gas handelt. Andere Inhalationsanästhetika können jedoch ohne Probleme verwendet werden.

Eine FiO2 größer als 0,4 stellt ebenfalls eine Kontraindikation dar. Während der Anwendung des APC-Koagulators sollte nach Möglichkeit kein Sauerstoff zugeführt werden.

Kontraindikationen für die Anwendung der Argon-Plasma-Koagulation bei der Bronchoskopie sind tracheobronchiale Fisteln, submuköse Tumoren sowie unübersichtliche Endoskopiebefunde, denn bei der Anwendung der Argon Plasma Koagulation sollte das distale Ende des APC-Koagulators gesehen werden können.

5. Durchführung

In der Regel ist der Patient sediert. Die Neutralelektrode sollte angelegt und die APC-Sonde auf ihre Unversehrtheit überprüft sein. Die Sonde wird dann bis zum Bereich, in dem koaguliert werden soll, vorgeschoben und in der Regel mit vierzig bis sechzig Watt koaguliert.

6. Komplikationen

Mögliche Komplikationen sind dies Ausbildung von Fisteln, Läsionen der Schleimhaut sowie Blutungen. Weiterhin besteht im Rahmen der Bronchoskopie die Gefahr eines Bronchospasmus. Wenn die o.g. Vorsichtsmaßnahmen nicht beachtet werden, ist das Auftreten einer Explosion möglich.

7. Ergebnisse

In der Regel kann mit der Argon-Plasma-Koagulation eine zuverlässige und einfache Blutstillung erreicht werden. Kleinere Tumoren können bis zu einer Größe von 1-1,5cm in Lokalanästhesie abgetragen werden. Beim Tumorwachstum in einem Stent ist die Argon-Plasma-Koagulation die Methode der Wahl.

Stichworte: Blutung, Koagulation, Tumor
Fachgebiete: Innere Medizin

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21.03.2024, 08:58
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