Antiangiogenese
Synonym: antiangiogenetische Therapie
Definition
Als Antiangiogenese bezeichnet man eine medikamentöse Therapie, die sich gegen die Gefäßneubildung (Angiogenese) richtet. Sie wird unter anderem zur Behandlung von verschiedenen Krebs- oder Gefäßerkrankungen angewendet. Die entsprechenden Arzneimittel bezeichnet man als Angiogenesehemmer.
Hintergrund
Die Neubildung von Blutgefäßen ist ein zentraler Bestandteil zahlreicher physiologischer (z.B. Embryogenese, Wundheilung) und pathologischer (z.B. Tumorwachstum, diabetische Retinopathie) Vorgänge.
Ein solider Tumor kann nur wachsen, wenn auch eine Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff erfolgt. Ab einer bestimmten Größe (etwa 100 bis 200 µm) kann er nicht mehr per Diffusion ernährt werden und ist somit abhängig vom mitwachsenden Kapillarnetz. Ohne die Fähigkeit zur Ausbildung neuer Blutgefäße erreicht die Größe eines Tumors keine klinische Relevanz.
Die alleinige Gabe von Angiogenesehemmern in der Tumortherapie führt in der Regel keine Heilung herbei, sondern einen Wachstumsstillstand. Oft findet daher die Gabe in Verbindung mit einer Chemotherapie statt.
siehe auch: Angiogenese, Angiogenesehemmer
Literatur
- Szeimies et al.: Tumoren der Haut - Systemisch applizierte antitumoral wirksame Medikamente, 1. Auflage, Thieme Verlag, 2010
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