Granularzelltumor
Synonyme: Granularzell-Schwannom, granuläres Neuroblastom, granuläres Neurom, Abrikossoff-Tumor
Englisch: granular cell tumor
Definition
Granularzelltumoren sind seltene, üblicherweise benigne Tumoren des Nervensystems, die sich durch die Speicherung von Lipoproteinfragmenten auszeichnen. Sie treten besonders in der quergestreiften Muskulatur von Kopf- und Halsbereich (beispielsweise Zunge oder Ösophagus) auf.
Histologie
Im histologischen Schnittbild erkennt man ein pseudoinvasives Wachstum in die benachbarte Muskulatur. Es stellt jedoch keine maligne Ausbreitung dar, sondern ist lediglich das Zeichen einer Wachstumsorientierung an den Muskelfaserverbänden. Eine bindegewebige Kapsel um den Tumor fehlt. Das Tumorgewebe selbst besteht aus großen, irregulär geformten Zellen mit einem betont granulären Zytoplasma ohne Atypiezeichen. Innerhalb der Tumorzellen lassen sich lipoproteidhaltige Granula nachweisen. Granularzellen reagieren immunhistologisch positiv für S-100, was ihren neuralen Ursprung belegt.
Symptome
Die Symptome des Granularzelltumors sind abhängig von der Lokalisation. Bei Lokalisation im Mundbereich besteht Fremdkörpergefühl; tritt der Tumor im Ösophagus auf, können Schluckstörungen auftreten. Es bestehen in der Regel keine Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen.
Differentialdiagnose
- Extravasationszyste der Speicheldrüsen
- Speicheldrüsentumor
- Subepitheliale Tumoren
Therapie
Die Therapie bei Granularzelltumoren besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumorgewebes (Exzision) unter Mitnahme des umgebenden Muskelgewebes.