Stegomyia aegypti
Synonyme: Gelbfiebermücke, Ägyptische Tigermücke, Aedes aegypti
Englisch: Yellow fever mosquito
Definition
Stegomyia aegypti oder Aedes aegypti ist eine weltweit vorkommende Stechmückenart, die als Vektor das Gelbfieber-Virus, das Dengue-Virus und weitere Viren auf den Menschen überträgt.
Taxonomie
Aussehen
Die adulte Gelbfiebermücke ist ca. 4-7 mm groß, wobei die Weibchen größer als die männlichen Tiere werden. Auf der Rückseite des dunklen Thorax befindet sich eine weiße Zeichnung in Form einer Leier bzw. einer Violine. Dieses Merkmal unterscheidet Stegomyia aegypti zuverlässig von der sehr ähnlichen Asiatischen Tigermücke (Stegomyia albopicta).
Das segmentierte Abdomen ist dunkelbraun bis schwarz und kann weiße Streifen aufweißen. Jedes einzelne Beinsegment ist am proximalen Ende weiß gefärbt, wodurch sich insgesamt der Eindruck schwarz-weiß gestreifter Beine ergibt. Während nur die Weibchen Blut saugen und über einen Stechrüssel verfügen, haben sich die Mundwerkzeuge der Männchen auf die Aufnahme von Nektar spezialisiert.
Vektorstatus
Durch Stegomyia aegypti werden folgende Viruskrankheiten übertragen:
Verbreitung
Die Gelbfiebermücke stammt ürsprünglich aus dem tropischen Afrika. Von dort aus wurde sie durch Handel und Schifffahrt auf anderen Kontinenten eingeschleppt. Heute ist Stegomyia aegypti weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet. Die Tiere haben sich über Afrika hinaus im Süden der USA, der Karibik und Lateinamerika, sowie im Nahen Osten, Indien, Südostasien und Australien etabliert.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts trat die Gelbfiebermücke immer wieder sporadisch in den Mittelmeerländern, aber auch in der Bretagne, England und am Schwarzen Meer auf. Warum sie sich aus diesem Lebensraum zurück gezogen hat ist unklar. Heute (2015) hat sich eine Population wieder fest in Madeira, Portugal etabliert und ist somit auch wieder in Europa heimisch. Es bleibt abzuwarten, ob die Stechmücke weitere europäische Gebiete des Mittelmeers dauerhaft besiedelt. Eine Verbreitung weiter nördlich ist bei den momentanen Klimaverhältnissen trotz der relativ milden Winter nicht warscheinlich.
Habitat
Die domestizierte Form von Stegomyia aegypti ist besonders gut an die städtische Umgebung angepasst und bevorzugt die Nähe zu menschlichen Siedlungen. Betroffen sind häufig Gebiete mit schlechter Trink- bzw. Abwasserversorgung. Die Tiere benötigen stehende Gewässer, um zu brüten. Neben Pfützen, Wassertanks oder Pflanzenkübeln brüten die Mücken auch häufig in weggeworfenen Verpackungen oder alten Autoreifen. Dies erklärt, warum Städte mit mangelhafter Infrastruktur besonders anfällig für Dengue-Fieberausbrüche sind.
Lebenszyklus
Das befruchtete Weibchen kann bis zu 200 Eier legen. Den dadurch gesteigerten Proteinbedarf deckt es zuvor durch eine Blutmahlzeit. Die Eier werden oberhalb einer stehenden Wasseroberfläche abgelegt und können mehrer Monate im Trockenen überdauern. Steigt nun z.B. nach Regenfällen der Wasserspiegel in der Brutstätte, werden die Eier mit Wasser benetzt und die Mückenlarve schlüpft. Bis zur anschließenden Verpuppung lebt die Larve teilweise mehrere Monate im Wasser. Nach 2 Tagen im Puppenstadium schlüpft das adulte Tier.
Stechverhalten
Nur die weibliche, befruchtete Gelbfiebermücke sticht und saugt Blut. Die domestizierte Form von Stegomyia aegypti bevorzugt als Wirt den Menschen, jedoch werden auch andere Säugetiere gestochen. Die Stechmücke orientiert sich dabei unter anderem am CO2-Ausstoss des Wirts. Die Gelbfiebermücke sticht tagsüber mit einer Häufung in den frühen Morgen- und Abendstunden.
Bekämpfungsmaßnahmen
Während gegen Gelbfieber ein Impfung zur Verfügung steht, ist zur Prävention von Dengue-Fieberausbrüchen die individuelle Prophylaxe sowie die Vektorkontrolle entscheidend.
Neben dem Einsatz von Insektiziden stellt die Beseitigung bzw. die Überwachung potentieller Larvengewässer eine kostengünstige und effektive Maßnahme zur Vektorkontrolle dar. Darüberhinaus gibt es biologische Ansätze, bei denen natürliche Fressfeinde wie Fische oder Ruderfußkrebse in Wassertanks gehalten werden, um die Zahl der Larven zu reduzieren. Außerdem wurde versucht Populationen zu bekämpfen, indem genetisch veränderte, unfruchtbare Männchen ausgesetzt wurden.
Weblinks
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