Glukosetoleranz
Englisch: glucose tolerance
Definition
Als Glukosetoleranz bezeichnet man die physiologische Reaktion des Körpers nach der Aufnahme von Kohlenhydraten. Hierbei steigen die Serumkonzentrationen von Glukose und Insulin im Vergleich zur Nüchternkonzentration vorübergehend und geringfügig an. Ist dieser Anstieg pathologisch erhöht, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz.
Hintergrund
Die Glukosetoleranz wird vor allem bei der Diagnostik des metabolischen Syndroms und des Diabetes mellitus Typ 2 überprüft.
Grenzwerte
Von einer intakten Glukosetoleranz spricht man bei einem Nüchternblutzucker < 5,6 mmol/l (< 100 mg/dl) und einem 2-Stunden-Glukosewert im oralen Glukosetoleranztest (oGTT) mit 75 g Glukose von < 7,8 mmol/l (< 140 mg/dl). Bei diesen Werten kann auf eine intakte Funktion der Betazellen und der Insulinrezeptoren geschlossen werden.
Methoden
Standardmäßig wird zur Beurteilung der Glukosetoleranz ein oGTT durchgeführt. In der Forschung werden weitere Methoden eingesetzt, darunter der intravenöse Glukosetoleranztest, der hyperglykämische Clamp sowie der euglykämisch-hyperinsulinämische Clamp. Für quantitative Vergleiche werden der HOMA-Index und der QUICKI verwendet.