Stauschlauch
Synonyme: Venenstauer, Stauband
Englisch: tourniquet
Definition
Ein Stauschlauch ist ein aus Gummi oder elastischem Textilmaterial bestehendes, ärztliches Hilfsinstrument, das zur Blutentnahme oder zur Anlage eines periphervenösen Zuganges eingesetzt wird.
Ein Hilfsinstrument zum vollständigen Abbinden einer Arterie zur Blutstillung nennt man Tourniquet.
Materialien
Einfache Stauschläuche bestehen aus einem simplen Gummischlauch, der zirkulär um die Extremität angelegt und mit einem einhändig lösbaren Knoten fixiert wird. Die meisten modernen Stauschläuche bestehen aus einem ca. 2 cm breiten elastischen Textilband, das mit einem Metall- oder Kunststoffschloss versehen ist, das man ebenfalls einhändig lösen kann.
Funktionsprinzip
Durch den Stauschlauch wird ein Staudruck auf die Weichteile einer Extremität ausgeübt, der so hoch ist, dass er den venösen Rückstrom unterbindet, die arterielle Durchblutung jedoch nicht beeinträchtigt. Die Venen füllen sich dadurch und werden besser sichtbar und palpierbar.
Anwendung
Zur Blutentnahme in der Ellenbeuge wird der Stauschlauch oberhalb des Ellenbogens meist im distalen Oberarmdrittel angelegt und sicher, aber nicht zu stramm festgezogen. Erfolgt die Punktion anderenorts, legt man den Stauschlauch etwa 5-10 cm proximal der Punktionsstelle an. Der Patient wird daraufhin aufgefordert, mit der Hand Pumpbewegungen durchzuführen. Der richtige Staudruck lässt sich an den Unterarm- und Handvenen ablesen, die anschwellen und hervortreten.
Nach der Blutentnahme bzw. der Venenpunktion wird der Stauschlauch mit der freien Hand gelöst bevor die Kanüle aus dem Blutgefäß gezogen wird. Dadurch wird ein Hämatom im Punktionsbereich vermieden.
☝️ Wichtig: Stauchschlauch lösen, bevor man die Kanüle zieht! |
Reinigung
Optimal sind Venenstauer, die mit der 90°C-Wäsche gereinigt werden können. Für höhere Hygieneanforderungen gibt es auch autoklavierbare Venenstauer. Einmalprodukte sind ebenfalls auf dem Markt erhältlich, aber aus Nachhaltigkeitsgründen fragwürdig.