Lipodystrophie
Englisch: lipodystrophia
Definition
Als Lipodystrophie bezeichnet man die irreversible Veränderung des subkutanen Fettgewebes in Form einer meist partiellen Lipoatrophie und/oder Lipohypertrophie.
Formen
Insulininduzierte Lipodystrophie
Im Rahmen der Insulin-Therapie des Diabetes mellitus kann es aufgrund der lipogenetischen Wirkung von Insulin bei wiederholter Applikation in dasselbe Injektionsareal zu einer Lipohypertrophie kommen.
Lipodystrophie-Syndrom
Das Lipodystrophie-Syndrom stellt eine bei HIV-Patienten im Rahmen der antiretroviralen Therapie auftretende Symptomenkonstellation dar, mit:
- symmetrischer Lipoatrophie der Wangen (siehe auch Wangenfettkörper) und Extremitäten,
- Lipohypertrophie des Nackens (Stiernacken) und des Unterbauches und
- metabolischem Syndrom
Genetisch bedingte Lipodystrophie
Verschiedene Formen einer genetisch bedingten Lipodystrophie sind bekannt. Diese äußern sich entweder in einer generalisierten oder partiellen Lipodystrophie. Die generalisierte Form wird als Berardinelli-Seip kongenitale Lipodystrophie bezeichnet. Von ihr sind bisher 4 verschiedene Typen beschrieben.[1] Von der familiären partiellen Lipodystrophie sind 6 Typen bekannt.[2] Jedem Typ liegen Mutationen in verschiedenen Genen zugrunde, deren Produkte in unterschiedlicher Art und Weise am Lipidstoffwechsel beteiligt sind.
Klinik
Das klinische Bild der Erkrankung umfasst einen Symptomkomplex multipler fakultativer Beschwerden, darunter:
- Lipoatrophie der unteren und/oder oberen Extremitäten bei gleichzeitiger Muskelhypertrophie
- Lipohypertrophie des Körperstammes und/oder Gesichtes
- Muskeldystrophie
- Kardiomyopathie
- Steatose
- metabolisches Syndrom mit Acanthosis nigricans
um diese Funktion zu nutzen.