Hand
Synonym: Manus (Lateinisch)
Englisch: hand
Definition
Als Hand bezeichnet man den aus Knochen, Muskulatur und Weichteilen bestehenden Greifapparat des Menschen, der sich am distalen Ende der oberen Extremität befindet.
Anatomie
Die Hand setzt sich aus einem knöchernen Gerüst sowie der dazugehörigen Muskulatur, Band- und Sehnenapparat, Blutversorgung und Innervation zusammen. Grob anatomisch lässt sich die Hand in die Handwurzel, die daran anschließende Mittelhand mit Handfläche (Palma manus) und Handrücken (Dorsum manus) und die an deren Ende ansetzenden Finger (Digiti manus) einteilen.
Unter der Haut der Handfläche befindet sich eine derbe Sehnenplatte, die Palmaraponeurose, die durch Faserzüge mit der Haut der Hohlhand verbunden ist. Sie verhindert eine zu große Verschiebung der Weichteile beim festen Zugreifen.
Handskelett
Die knöcherne Hand besteht aus den kleinen Knochen der Handwurzel (Carpus) sowie den Röhrenknochen von Mittelhand (Metacarpus) und Fingerendgliedern (Phalangen) zusammen. Im Weiteren sind die Knochen der Hand aufgeführt:
- Proximale Reihe der Handwurzel
- Distale Reihe der Handwurzel
- Mittelhandknochen
- Ossa metacarpalia I - V
- Fingerknochen
- Phalanx proximalis I - V
- Phalanx media II - V (Der Daumen besteht nur aus zwei Phalanxknochen)
- Phalanx distalis I - V
Handmuskeln
Die über Gelenke miteinander in Verbindung stehenden Knochen der Hand werden über die Muskulatur des Unterarms sowie über die kurzen Handmuskeln bewegt. Bei den Handmuskeln unterscheidet man zwischen der radialseitig befindlichen Thenarmuskulatur des Daumenballens, der ulnaren Hypothenarmuskulatur des Kleinfingerballens, sowie der Muskulatur der Hohlhand.
Thenarmuskeln
- Musculus abductor pollicis brevis
- Musculus adductor pollicis
- Musculus flexor pollicis brevis
- Musculus opponens pollicis
Hypothenarmuskeln
- Musculus abductor digiti minimi
- Musculus flexor digiti minimi brevis
- Musculus opponens digiti minimi
- Musculus palmaris brevis
Hohlhandmuskeln
Leitungsbahnen der Hand
Die sensible Innervation von Gelenken, Haut, Bändern und Sehnen sowie die motorische Innervation der Muskulatur erfolgt über den Nervus medianus, den Nervus radialis und den Nervus ulnaris.
Die Blutversorgung wird über die Arteria radialis und die Arteria ulnaris gewährleistet, die über den oberflächlichen Hohlhandbogen (Arcus palmaris superficialis) und den tiefen Hohlhandbogen (Arcus palmaris profundus) miteinander in Verbindung stehen.
Biomechanik
Die Hand ist ein komplexes Gebilde, das den Menschen zum Tasten und Greifen befähigt. Wichtig für die Greiffunktion ist neben der Beugung der Finger II-V die Fähigkeit zur Opposition des Daumens.
Klinik
Eine Reihe von Erkrankungen können die Funktion der Hand deutlich einschränken. Dazu gehören unter anderem:
- Chronische Polyarthritis (Rheuma)
- Arthrose der Fingergelenke
- Gicht
- Dupuytrensche Kontraktur
- Karpaltunnelsyndrom
Mit der Wiederherstellung der Hand nach Verletzungen beschäftigt sich eine spezielle Teildisziplin der Chirurgie, die Handchirurgie.
Podcast
Quelle
- 3D-Modell: Dr. Claudia Krebs (Faculty Lead) University of British Columbia
um diese Funktion zu nutzen.