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Gelenkerguss

Synonyme: Hydarthros, Hydrops articularis, Gelenkhydrops
Englisch: articular effusion

1. Definition

Ein Gelenkerguss ist eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Inneren eines Gelenks, z.B. aufgrund eines Traumas oder einer Entzündung.

2. Formen

Gelenkergüsse können je nach Zusammensetzung der Ergussflüssigkeit einen unterschiedlichen Aspekt haben, z.B.:

3. Ursachen

Die Ursachen eines Gelenkergusses können sehr vielseitig sein. Häufig sind sie eine Begleiterscheinung degenerativer Gelenkerkrankungen (z.B. Arthrose). Ferner sieht man Gelenkergüsse bei:

4. Symptome

Ein Gelenkerguss äußert sich klinisch durch eine Schwellung des betroffenen Gelenks mit Verstreichen der normalen Gelenkkontur. Hinzu treten:

Überwärmung und Rötung des Gelenks weisen auf einen aktiven Entzündungsprozess hin.

5. Diagnostik

Zunächst wird eine gründliche Anamnese erhoben, um die Ursachen für den Gelenkerguss einzuschränken und anschließend eine gründliche Untersuchung des Gelenks durchgeführt.

Ggf. erfolgt eine Gelenkpunktion zur Gewinnung von Ergussflüssigkeit, sowie die Laboruntersuchung des gewonnenen Punktats. Die Gelenkpunktion dient auch dem Ablassen von Flüssigkeit und damit der Entlastung des Gelenks.

Das Aussehen, der Zellgehalt und die Viskosität der entnommenen Flüssigkeit geben Hinweise auf die Ursache des Ergusses. Gesunde Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) ist klar und viskös. Bei Gelenkentzündungen, die durch Bakterien hervorgerufen werden, ist die Synovialflüssigkeit trübe und gelblich. Gelenkverletzungen (z.B. ein Meniskusriss) führen zu blutiger Gelenkflüssigkeit.

Bei unklaren Ursachen eines Gelenksergusses kann eine Arthroskopie durchgeführt werden. Bei der Arthroskopie wird über einen Hautschnitt eine Sonde mit Kamera eingeführt und die Bilder aus dem Inneren des Gelenkes auf einen Bildschirm übertragen. So können die Gelenkstrukturen differenzierter beurteilt werden.

Weitere Untersuchungsmöglichkeiten:

6. Behandlung

Die Behandlung ist abhängig von der Ursache und der Lokalisation des Gelenkergusses. Am Anfang erfolgt meist eine Ruhigstellung und Schonung des Gelenks, später eine vorsichtige Mobilisation mit Bewegungsübungen. Zusätzlich sind Hochlagerung und Kühlung des Gelenks empfehlenswert. Die Gelenkpunktion bringt eine Druck- und Schmerzentlastung.

Die medikamentöse Behandlung und chirurgische Eingriffe richten sich nach der Grunderkrankung beziehungsweise der Verletzung. Gegen Schmerzen werden NSAR (z.B. Ibuprofen) gegeben.

7. Prognose

Nach einer Gelenkpunktion liegt wieder ein normaler Druck im Gelenkinneren vor. Die Beschwerden sind dann nur noch gering. Oft müssen jedoch weitere Punktionen oder andere Behandlungen erfolgen.

Auch durch mehrere Gelenkpunktionen kann nicht immer ein langfristig gutes Ergebnis erzielt werden. Abhängig von der Krankheitsursache kann es zu einer Steigerung der Beschwerden kommen, in diesen Fall müssen andere Behandlungsmaßnahmen angewendet werden.

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