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CAM-Modell

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Version vom 27. Januar 2025, 22:10 Uhr von Johannes Florian Schröder (Erstanlegung des Artikels)
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1. Definition

Ein CAM-Modell, kurz für Chorioallantoismembran-Modell, ist ein experimentelles in vivo Modell auf Basis eines befruchteten Hühnereis, das in der medizinischen und biologischen Forschung verwendet wird.

2. Hintergrund

Das CAM-Modell basiert auf der Chorioallantoismembran (CAM) eines Hühnerembryos, einer hoch vaskularisierten, kaum innervierten biologischen Membran, die eine ideale Grundlage für eine Vielzahl von Forschungsanwendungen bietet. Durch vorsichtiges öffnen der Eischale wird diese zugänglich. Das Modell wird häufig in der Tumorforschung, Angiogeneseforschung, Toxikologie und der Untersuchung von Wundheilung oder Medikamentenwirksamkeit eingesetzt. Beachtet man alle rechtlichen Vorgaben fällt das Modell aktuell nicht unter das Tierschutzgesetz, so dass es nicht als Tierversuch gilt und kein Tierversuchsantrag gestellt werden muss.

3. Vorteile und Anwendungen

Dadurch das die CAM vitales Gewebe darstellt, können sowohl Biokompatibilität als auch Toxizität neuer Substanzen einfach getestet werden. Im Gegensatz zu Zellkulturen bietet das CAM-Modell eine bessere Dreidimensionalität. Durch die gute Vaskularisation eignet sich die CAM insbesondere zur Untersuchung von Wundheilung und Angiogeneseforschung. Hinzu kommt ein noch kaum entwickeltes Immunsystem. Dies ermöglicht die Implantation von Fremdgewebe oder Tumorzellen ohne sofortige Immunabwehr wobei zeitgleich eine gute Wachstumsgrundlage geboten wird. Die teilweise Transparenz der CAM ermöglicht eine direkte Beobachtung biologischer Prozesse. Eine weitere Möglichkeit ist die Untersuchung des Verhaltens von Pathogenen oder des Immunsystems in einem lebenden Modell. Das Modell ist im Vergleich zu Mausmodellen sowohl kostensparender als auch leichter zugänglich. Dadurch das bei Beachtung aller rechtlichen Vorgaben aktuell kein Tierversuchsantrag gestellt werden muss ist es rechtlich oft einfacher umzusetzen als ein Tierversuch. Aufgrund der kurzen Wachstumszeit ist das CAM-Modell im Vergleich zu anderen Modellen bedeutend schneller und zeiteffizienter umzusetzen.

4. Nachteile

Um nicht als Tierversuch zu gelten müssen enge rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden, die den Zeitrahmen während der embryonalen Entwicklungszeit in dem es möglich ist mit dem CAM-Modell zu arbeiten limitieren. Ergebnisse des CAM-Modells müssen mit Vorsicht auf den Menschen übertragen werden.

5. Quellen

Empfehlung

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Johannes Florian Schröder
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Dr. rer. nat. Janica Nolte
DocCheck Team
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Letzter Edit:
28.01.2025, 18:13
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Nutzung: BY-NC-SA
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