Reexpansionsödem
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Synonym: Reexpansionslungenödem
Englisch: reexpansion edema
1. Definition
Das Reexpansionslungenödem ist ein nicht-kardiogenes, in der Regel unilateral auftretendes Lungenödem, das nach Behandlung eines Pneumothorax oder nach Drainage von grossvolumigen Pleuraergüssen beobachtet wird.
2. Pathogenese
Obwohl die Pathogenese hinter dem Reexpansionslungenödem weitgehend unklar bliebt, handelt es sich am ehesten um ein sog. Permeabilitätslungenödem, bei dem es aufgrund des mechanischen Stresses im Rahmen der Lungenentfaltung zu mikrovaskulären Verletzungen kommt (kapilläre Lecks). Massgebend ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der sich die zuvor komprimierte Lunge entfaltet.
3. Radiologie
In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Reexpansionslungenödem um ein rein radiologisches Phänomen, das keiner spezifischen Therapie bedarf.
4. Therapie
In spezifischen ausgeprägten Fällen kann es zu einem beatmungspflichtigen kardiopulmonalen Versagen kom- men. Bei Vorliegen von Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Reexpansions- lungenödems beschrieben wurden (jüngere Patienten, grosser Pneumothorax, über längere Zeit kollabierte Lunge), sollte eine Thoraxdrainage deshalb initial ohne zusätzlichen Sog angelegt werden.
4.1. Literatur
Sohara Y: Reexpansion Pulmonary Edema. Ann Thorac Cardiovasc Surg. 2008;14:205–9