Nestschutz
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1. Definition
Mit dem anschaulichen Begriff Nestschutz bezeichnet man die Immunität von Neugeborenen gegen Infektionskrankheiten, der durch mütterliche Antikörper vermittelt wird. Diese können intrauterin durch die Plazenta oder beim Stillen durch die Muttermilch übertragen werden. Es handelt sich um eine passive Immunisierung.
2. Hintergrund
Während der Nestschutz anhält, hat das Neugeborene selbst ersten Kontakt zu Krankheitserregern und kann eine aktive Immunität aufbauen. Im günstigsten Fall findet ein nahtloser Übergang statt und eine bestimmte Infektionskrankheit bricht nie aus. Durch Stillen kann der Nestschutz verlängert werden.
Ein historisches Beispiel für den Nestschutz ist die Poliomyelitis (Kinderlähmung). Diese Krankheit war früher sehr selten, da die Kinder aufgrund schlechter Hygiene schon in den ersten Lebenstagen mit dem Virus infiziert wurden. Zu Epidemien von Poliomyelitis kam es erst, als die Lebensbedingungen so "gut" bzw. keimarm wurden, das ein Erstkontakt mit dem Virus erst nach Abklingen des Nestschutzes vorkam.