Zingulotomie: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
==Definition==
Die '''Zingulotomie''' ist ein Operationsverfahren, das in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts als Alternative zur [[Lobotomie]] entwickelt wurde. Es handelt sich um einen psychochirurgischen Eingriff, bei dem der anteriore cinguläre Cortex des [[Gyrus cinguli]] durchtrennt wird.  
Die '''Zingulotomie''' ist ein Operationsverfahren, das in 1940er Jahren als Alternative zur [[Lobotomie]] entwickelt wurde. Es handelt sich um einen psychochirurgischen Eingriff, bei dem der [[Anteriorer cingulärer Cortex|anteriore cinguläre Cortex]] (ACC) durchtrennt wird.  


==Hintergrund==
==Hintergrund==
Die Zingulotomie wurde eingeführt, um die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen der Lobotomie zu reduzieren und eine wirksamere Behandlungsmethode für schwere geistige Erkrankungen zu finden.  
Die Zingulotomie wurde eingeführt, um die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen der [[Lobotomie]] zu reduzieren und eine wirksamere Behandlungsmethode für schwere geistige Erkrankungen zu finden.  


==Indikation==
==Indikation==
Aufgrund der irreversiblen Veränderung der [[Psyche]] des Patienten, wird dieser Eingriff nur noch als [[Ultima Ratio|Mittel letzter Wahl]] bei schwersten psychischen Erkrankungen eingesetzt.
Aufgrund der irreversiblen Veränderung der [[Psyche]] des Patienten, wird dieser Eingriff nur noch als [[Ultima ratio]] bei schwersten psychischen Erkrankungen (z.B. [[Psychose|Psychosen]], [[Depression|Depressionen]]) eingesetzt.
 
Die Zingulotomie kann auch in der Schmerztherapie zur Modulation der Schmerzwahrnehmung eingesetzt werden. Auch hier wird der Eingriff heutzutage (2023) fast nicht mehr eingesetzt.

Aktuelle Version vom 21. März 2024, 10:01 Uhr

Englisch: cingulotomy

Definition

Die Zingulotomie ist ein Operationsverfahren, das in 1940er Jahren als Alternative zur Lobotomie entwickelt wurde. Es handelt sich um einen psychochirurgischen Eingriff, bei dem der anteriore cinguläre Cortex (ACC) durchtrennt wird.

Hintergrund

Die Zingulotomie wurde eingeführt, um die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen der Lobotomie zu reduzieren und eine wirksamere Behandlungsmethode für schwere geistige Erkrankungen zu finden.

Indikation

Aufgrund der irreversiblen Veränderung der Psyche des Patienten, wird dieser Eingriff nur noch als Ultima ratio bei schwersten psychischen Erkrankungen (z.B. Psychosen, Depressionen) eingesetzt.

Die Zingulotomie kann auch in der Schmerztherapie zur Modulation der Schmerzwahrnehmung eingesetzt werden. Auch hier wird der Eingriff heutzutage (2023) fast nicht mehr eingesetzt.