Zervixcerclage
von französisch: cercler - umschlingen
Synonyme: Cerclage
Definition
Die Zervixcerclage ist ein chirurgisch durchgeführter Verschluss des Gebärmutterhalses (Cervix uteri) zur Verhinderung von Frühgeburten.
Einteilung
Prophylaktische Cerclage
Die Indikation für diese Form der Cerclage wird häufig bei einer positiven Anamnese mit einer oder mehreren Fehlgeburten gestellt, da die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens bei ca. 15 bis 30% liegt. Die prophylaktische Cerclagesetzung erfolgt i.d.R. in der 10. bis 18. Schwangerschaftswoche.[1] Der Nutzen der prophylaktischen Cerclage in Bezug auf die Verlängerung der Schwangerschaft ist umstritten.[2]
Therapeutische Cerclage
Tritt eine Zervixverkürzung bzw. -erweiterung vor der 28. Schwangerschaftswoche ohne das Einsetzen von Wehen auf, ist eine therapeutische Cerclage indiziert. Kommt es zu einem Fruchtblasenprolaps, wird eine Notfallcerclage durchgeführt.[1]
Techniken
Transvaginale Cerclage
Der operative Zugang erfolgt hier durch den Vaginalkanal. Bei der Methode nach McDonald wird eine Tabaksbeutelnaht um die Zervix gelegt. Bei der Methode nach Shirokdar wird hingegen eine Naht unter der Zervixschleimhaut angelegt.[1]
Transabdominelle Cerclage
Dieses Verfahren kommt bei extremer Zervixverkürzung, Verlegung durch Narbengewebe oder bereits erfolgloser transvaginaler Zervixcerviclage zum Einsatz. Die transabdominelle Cerclage ist ein größerer operativer Eingriff, der im weiteren Schwangerschaftsverlauf mit einem Kaiserschnitt (Sectio caesarea) verbunden ist.[1]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 S.L. Weitbrecht, Prof. Dr. med. K. Friese: Bedeutung der Zervixcerclage für eine Schwangerschaftsverlängerung im Rahmen der Frühgeburtlichkeit bei Patientinnen mit Zervixinsuffizienz und /oder Fruchtblasenprolaps unter Berücksichtigung von Infektionen; 2014
- ↑ B. Uhl: OP-Manual der Gynäkologie und Geburtshilfe: Alles für den OP und die Station. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2012
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