Zerebraler Vasospasmus
Englisch: cerebral vasospasm
Definition
Als zerebralen Vasospasmus bezeichnet man die Verengung von Gehirnarterien infolge eines Gefäßkrampfs (Vasospasmus). Die Folge ist eine reduzierte Blutversorgung der abhängigen Gehirnareale, was zu ischämischen Schlaganfällen führen kann.
Ursachen
Einem zerebralen Vasospasmus können u.a. folgende Ursachen zugrunde liegen:
- Komplikation einer Subarachnoidalblutung (SAB)
- Vergiftungen
- Iatrogen als Folge ärztlicher Maßnahmen
- Drogenabusus
Am häufigsten entsteht der zerebrale Vasospasmus in Folge einer SAB. Das größte Risiko besteht vom 4. bis zum 10. Tag nach der Blutung. Auslöser sind wahrscheinlich erythrozytäre Zerfallsprodukte, die zu einer Irritation der Gefäßmuskulatur führen.
Risikofaktoren
Diagnostik
Ein zerebraler Vasospasmus kann mithilfe einer Angiographie oder einer transkraniellen Dopplersonographie nachgewiesen werden. Zudem wird die Dopplersonographie zur Überwachung von Patienten mit SAB empfohlen.
Prophylaxe
Zur Prophylaxe eines zerebralen Vasospasmus kann Nimodipin verabreicht werden. Nach einer Subarachnoidalblutung ist es das Mittel der ersten Wahl.
Therapie
Bei bereits nachgewiesenen zerebralen Vasospasmen ist Nimodipin indiziert, vorzugsweise i.v., um weitere Ischämieschäden schnellstmöglich zu verhindern.
Zusätzlich wird bei symptomatischem Vasospasmus eine hämodynamische Therapie (z.B. induzierte Hypertonie) angestrebt, sofern kein Risiko für Blutungen besteht. Ziel ist die Verbesserung der zerebralen Perfusion.
Literatur
- "Therapie innerer Krankheiten" - G. Paumgartner, G. Steinbeck, Springer-Verlag, 10. Auflage