Y-BOCS
Synonym: Yale-Brown Compulsive Obsessive Scale
Definition
Die Yale-Brown Compulsive Obsessive Scale, kurz Y-BOCS, ist ein halbstrukturiertes klinisches Interview zur Messung des Schweregrads von Zwangsstörungen.
Hintergrund
Die Y-BOCS wurde ursprünglich als Forschungsinstrument konzipiert. Heute gilt sie als Goldstandard zur Messung des Schweregrads und Verlaufs von Zwangsstörungen, da sie sehr sensitiv für Symptomänderungen und somit Therapieeffekte ist. Als Instrument zur Differentialdiagnose ist sie ungeeignet.
Durchführung
Zunächst erklärt der Interviewer die Begriffe Zwangsgedanke und Zwangshandlung.
Nachfolgend wird der Patient gebeten, seine Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen zu benennen. Hier ist besonders die differentialdiagnostische Einordnung der beschriebenen Beschwerden wichtig. Der Interviewer arbeitet anhand der Y-BOCS-Symptom-Checkliste die aktuellen Symptome heraus.
Anschließend wird die Y-BOCS erhoben. Sie besteht aus 19 Items, die sich auf Beschwerden in der vergangenen Woche beziehen. Der Beurteiler kodiert die Symptomausprägung bzw. den Beeinträchtigungsgrad auf den jeweiligen Items auf einer Skala von 0 bis 4.
Auswertung
Von 19 Items werden 10 zur Bildung zweier Unterscores herangezogen:
- Items 1 bis 5: Zwangsgedanken
- Items 6 bis 10: Zwangshandlungen
Der Gesamtscore ergibt sich aus der Summe dieser beiden Unterscores (Zwangsgedanken + Zwangshandlungen) und kann Werte zwischen 0 und 40 annehmen.
Ab dem Cutoff Score von 16 besteht in der Regel eine Therapieindikation.
Quellen
- Shelliem L und Bott A; Diagnostische Instrumente und dimensionale Konzeption der Zwangsstörung; Universität Heidelberg
- www.cnsforum.com; YALE-BROWN OBSESSIVE COMPULSIVE SCALE (Y-BOCS)
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