Wasser-in-Öl-Emulsion
1. Definition
Eine Wasser-in-Öl-Emulsion, kurz W/O-Emulsion, ist ein Gemisch (Emulsion), bei dem Wassertröpfchen fein in einer durchgängigen Ölphase verteilt sind.
2. Eigenschaften
Eine W/O-Emulsion besteht aus zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten, wobei die hydrophile (disperse) Phase in Form von Tröpfchen in der lipophilen (kontinuierlichen) Phase vorliegt.
Ohne Stabilisatoren neigen W/O-Emulsionen zur Entmischung. Zur Stabilisierung werden Emulgatoren eingesetzt, welche die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und Öl reduzieren. Bei den Emulgatoren handelt es sich um Tenside, die sowohl hydrophile als auch lipophile Anteile besitzen. Dadurch lagern sie sich an der Grenzfläche zwischen den Phasen an und stabilisieren so die Emulsion. Aufgrund der öligen äußeren Phase hinterlassen W/O-Emulsionen nach der Anwendung einen leichten Fettfilm auf der Haut.
3. Herstellung
Die Herstellung einer W/O-Emulsion umfasst folgende Schritte:
- Mischen der Phasen: Wasser wird in die Ölphase eingebracht und durch Rühren oder andere mechanische Verfahren in feine Tröpfchen zerteilt.
- Zugabe von Emulgatoren: Spezielle Emulgatoren, die eine höhere Affinität zur Ölphase haben, werden hinzugefügt, um die Wassertröpfchen zu stabilisieren und eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.
- Mechanische Einwirkung: Durch kontinuierliches Rühren oder Homogenisieren werden die Wassertröpfchen weiter zerkleinert und gleichmäßig in der Ölphase verteilt.
Die Wahl des Emulgators, die eingesetzte Energie und das Verhältnis von Wasser zu Öl beeinflussen die Eigenschaften der Emulsion, wie Tröpfchengröße, Konsistenz und Stabilität. W/O-Emulsionen sind besonders geeignet für Anwendungen, die eine wasserabweisende Wirkung erfordern, wie beispielsweise in bestimmten Hautpflegeprodukten oder medizinischen Salben.