Vivisektion
von lateinisch: vivus – lebend und sectio – Schnitt
Englisch: vivisection
Definition
Der Begriff Vivisektion beschreibt den operativen Eingriff am lebenden Organismus zu wissenschaftlichen Zwecken und wird unterschieden von der Nekropsie, der Sektion toter Organismen.
Geschichte
In der Antike waren Vivisektionen am Menschen, in der Regel zum Tode Verurteilter, in einigen Regionen zur Erlangung wissenschaftlicher Erkenntnisse üblich. In der Neuzeit wurden Vivisektionen während des Nationalsozialismus an Gefangenen in Konzentrationslagern durchgeführt. Die Unit 731 der kaiserlichen japanischen Armee hat in den 1930er und 1940er Jahren ebenfalls zahlreiche Vivisektionen unternommen.
Heutzutage wird der Begriff vor allem im Rahmen von operativen Versuchen am lebenden Tier verwendet. Dies war lang eine gängige Methode zu Forschungszwecken. Erst Ende des 19. Jahrhunderts entstanden erste Bewegungen gegen diese Art von Tierversuchen. In der Europäischen Union sind Eingriffe am lebenden Tier ohne Betäubung und adäquate Schmerztherapie heute verboten und nur unter Einhaltung der Vorschriften des Tierschutzgesetzes gestattet. Allgemein werden Vivisektionen zu wissenschaftlichen Zwecken weiterhin kontrovers diskutiert.
Literatur
- Britannica: Vivisection, abgerufen am 8.2.2022