Urachusfistel
Englisch: (patent) urachal fistula
Definition
Unter einer Urachusfistel versteht man eine perinatal bestehende abnorme Verbindung (Fistel) zwischen Harnblase und Bauchnabel. Sie tritt meist bei Kindern auf, kann sich jedoch auch erst später, selten sogar im Erwachsenenalter, bemerkbar machen.
Ätiologie
Ursächlich ist ein fehlender Verschluss des Urachusganges innerhalb der Fetalperiode.
Klinik
Betroffene fallen durch einen minimalen Urinaustritt aus dem Bauchnabel auf. Oft präsentieren sich die Patienten auch mit einem "nassen Bauchnabel" oder wiederkehrenden Infektionen um den Bauchnabel.
Therapie
Die Behandlung der Urachusfistel erfolgt in der Regel durch chirurgische Entfernung des Fistelganges, die meist minimalinvasiv erfolgt. Eine evtl. vorhandene bakterielle Entzündung wird vorher antibiotisch behandelt. Eine konservative Therapie ist in geeigneten Fällen ebenfalls möglich.[1]
Komplikationen
Selten kann es zur malignen Entartung einer Urachusfistel kommen und ein Urachuskarzinom entstehen.
Quellen
- ↑ Lipskar AM, Glick RD, Rosen NG, Layliev J, Hong AR, Dolgin SE, Soffer SZ. Nonoperative management of symptomatic urachal anomalies. J Pediatr Surg. 2010 May;45(5):1016-9. doi: 10.1016/j.jpedsurg.2010.02.031. PMID: 20438945.
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