Transtracheale Jet-Ventilation
Definition
Unter der transtrachealen Jet-Ventilation versteht man die stoßweise Applikation von unter hohem Druck stehenden Atemgasen über eine großlumige Venenverweilkanüle oder über spezielle Transtrachealkatheter (nach Ravussin) in die nach außen offenen unteren Atemwege.
Hintergrund
Die transtracheale Jet-Ventilation ermöglicht die notfallsmäßige Schaffung eines Zugangs zu den unteren Atemwegen. Sie ist in Cannot-Ventilate-Cannot-Intubate-Situationen eine Alternative zur Koniotomie.
Durchführung
Das Ligamentum cricothyroideum wird mit einer großlumigen Venenverweilkanüle in einem Winkel von 30° nach kaudal punktiert, anschließend wird der Stahlmandrin entfernt und die Kanüle weiter vorgeschoben. Zur Lagekontrolle wird nun versucht, 20 Milliliter Luft über den soeben geschaffenen Zugang zu aspirieren. Gelingt dies, ist von einer erfolgreichen Punktion auszugehen.
Beatmung
Eine Beatmung über einen Beatmungsbeutel oder über eine herkömmliche Beatmungsmaschine ist aufgrund des benötigten hohen Beatmungsdruckes nicht möglich, stattdessen werden eigene Jet-Pistolen benötigt.
Zur Vermeidung eines Barotraumas ist es unbedingt erforderlich, dass die Atemwege nach außen offen sind. Dies bedingt auch notwendige höhere Beatmungsvolumina sowie einen höheren Flow, da über eben diese ein Teil der insufflierten Gasmenge verloren geht. Bei einem Erwachsenen sollte man bei einer Beatmungsfrequenz von etwa 12 Hüben pro Minute einen Flow von 24-30 Litern pro Minute erreichen.
Bei Erwachsenen sollte mit einem Druck von 2,5-4,0 bar gearbeitet werden, Kinder benötigen 1,0-2,5 bar, Säuglinge dementsprechend weniger.
Quellen
- Striebel. Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin. 7. Auflage, 2009
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