Strukturierte Informationssammlung
Definition
Die strukturierte Informationssammlung, kurz SIS, ist ein Element des Strukturmodells in der ambulanten und stationären Langzeitpflege. Sie soll eine Planung der Pflegemaßnahmen ermöglichen, die sich konsequent an den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person orientiert.
Hintergrund
Die SIS erfolgt in der Regel während des Erst- oder Aufnahmegesprächs. Sie ist Teil des Pflegeplans und muss dauerhaft evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden, um eine Pflegekontinuität sicherzustellen.
Das Strukturmodell wurde 2014 ins Leben gerufen, um bei der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation zu helfen. Ziel ist es, mehr Zeit für Pflege als für deren Dokumentation aufzuwenden.
Aufbau
Die fachliche Beurteilung zur Einschätzung der Pflege- und Betreuungssituation erfolgt anhand von fünf Themenfeldern. In diese lassen sich alle relevanten Hilfe- und Pflegebedarfe einordnen.
- Kognition und Kommunikation
- Mobilität und Bewegung
- Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen
- Selbstversorgung
- Leben in sozialen Beziehungen
Für die ambulante Versorgung wurde zusätzlich der Punkt "Haushaltsführung" hinzugefügt.
Durchführung
Mithilfe der SIS werden Informationen zu den genannten Themenfeldern in einem Dokument gesammelt, um schließlich einen Pflegeprozess auszuarbeiten. Im ambulanten Bereich wird zusätzlich vermerkt, welche Aktivitäten in den Pflegeplan aufgenommen werden. In der Pflegedokumentation werden dann vor allem auftretende Abweichungen von der geplanten Versorgung und Betreuung vermerkt, sodass auf eine Einzeldokumentation von wiederkehrenden Pflegemaßnahmen verzichtet werden kann.
Weblinks
- Diagkoniestiftung Salem; Formular SIS
Quellen
- PflegeExamen KOMPAKT 2., überarbeitet Auflage 2022
- Bundesministerium für Gesundheit; Strukturierte Informationssammlung (SIS) als Element des Strukturmodells; Stand: 25. Oktober 2016
- Bundesministerium für Gesundheit; Entbürokratisierung der Pflege; Stand: 02. Januar 2023
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