Stimmgabeltest
Englisch: tuning-fork-test
Synonyme: Rydell-Seifer-Test, Vibrationsgabeltest
Definition
Der Stimmgabeltest wird in der Neurologie zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen verwendet, die mit einem verminderten Vibrationsempfinden (Pallhypästhesie) und verminderter Tiefensensibilität einhergehen (Polyneuropathie, demyelinisierende Erkrankungen).
Durchführung
Die Untersuchung kann beim sitzenden oder liegenden Patienten durchgeführt werden. Eine Stimmgabel (64 Hertz) wird am Handballen oder besser durch Zupfen der Zinken mit Daumen und Zeigefinger angeschlagen und anschließend an einen Knochenvorsprung des Patienten angesetzt. An der unteren Extremität ist dies beispielsweise der Innenknöchel oder das Großzehengrundgelenk, an der oberen Extremität kann die Stimmgabel am Ellenbogen oder am Handgelenk angesetzt werden. Daraufhin wird der Patient gefragt, ob die Vibration für ihn spürbar ist. Bejaht er dies, so soll er auch den Zeitpunkt nennen, an dem er die abklingende Vibration nicht mehr fühlen kann. In diesem Moment liest der Untersucher den Wert auf der 8/8-Skala der Stimmgabel ab.
Auswertung
An den Zinken der Stimmgabel sind 2 Dämpfer mit einem schwarzen und einem weißen Dreieck angebracht. An deren Seite befindet sich eine Skala (0-8). Nach Anschlagen kann ein optisches Phänomen an den Dreiecken der Dämpfer beobachtet werden. Je langsamer die Dreiecke vibrieren, umso höher wandert deren Schnittpunkt an der Skala von 0-8 nach oben und kann abgelesen werden. Der Normalwert liegt zwischen 6/8 und 8/8 bei Patienten unter 60 Jahren. Bei über 60-jährigen gelten Werte >4/8 als normal.
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