Rumination
von lateinisch: ruminare - wiederkäuen
Englisch: rumination
Definition
Unter dem Begriff Rumination versteht man das bewusste Heraufwürgen von Nahrung im Säuglingsalter.
Epidemiologie
Die Rumination wird im Säuglingsalter beobachtet. Mädchen sind seltener betroffen als Jungen.
Ätiopathogenese
Die Rumination kann psychogen bedingt sein. Bei dieser Form weist die Mutter-Kind-Beziehung eine ausgeprägte Störung auf. Die Rumination wird jedoch auch bei Kindern mit geistiger Behinderung und bei Kindern mit zerebraler Schädigung beobachtet und hat in diesem Fall einen selbststimulierenden Charakter.
Klinik
Die aufgenommene Nahrung wird bewusst wieder heraufgewürgt, dann gekaut und entweder ausgespuckt oder wieder geschluckt.
Die Mehrzahl der Kinder mit Rumination ist fehlernährt. Weiterhin sind sie emotional depriviert und häufig depressiv. Viele Kinder mit Rumination haben sich von ihrer Umwelt zurückgezogen. Motorische Stereotypien sind ebenfalls möglich.
Diagnostik
Bevor die Diagnose einer Rumination gestellt wird, sollten die Esssituation und die Mutter-Kind-Beziehung beobachtet werden.
Therapie
Die Therapie besteht in der Beratung der Mutter. Es sollte versucht werden, die Mutter-Kind-Beziehung zu normalisieren.
Prognose
Die Prognose ist gut, wenn die Therapie frühzeitig begonnen wird und keine Begleiterkrankung (z.B. frühkindlicher Autismus) vorliegt.
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