Rosenthal-Faser
nach Werner Rosenthal (1870-1942), deutscher Pathologe
Englisch: Rosenthal fiber
Definition
Als Rosenthal-Fasern bezeichnet man wurm- oder korkenzieherförmige, eosinophile Zytoskeletteinschlüsse, die aus Intermediärfilamenten bestehen. Immunhistochemisch lassen sich in den Rosenthal-Fasern saures Gliafaserprotein (GFAP), β-Crystallin und Ubiquitin nachweisen.
Histopathologie
Rosenthal-Fasern kommen vor allem in pilozytischen Astrozytomen und bei dem Morbus Alexander vor. Sie finden sich aber auch bei reaktiver Astrogliose und Fucosidose.
Ultrastruktur
Elektronenmikroskopisch zeigen Rosenthal-Fasern eine dichte, granulär-fibrilläre Struktur, die überwiegend aus aggregierten Intermediärfilamenten (v.a. Desmin-ähnlichen GFAP-Filamenten) sowie aus Hitzeschockproteinen (insbesondere HSP27 und CRYAB) besteht. Diese Proteine wirken als molekulare Chaperone und sind Ausdruck einer chronischen Zellstressreaktion in Astrozyten (Astrogliose).